Privat: dich gegenüber deinen Kunden outen

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Was würdest du tun: Dich gegenüber deinen Kunden outen
Wenn ein Kunde dich nach deiner sexuellen Orientierung fragen würde, würdest du deine Vorlieben voller Stolz kundtun oder hast du das Gefühl, dass dies eine private Angelegenheit ist, die privat bleiben sollte?
Schau dir die folgende Frage an und lies dann weiter, um zu sehen, was andere Stylisten dir raten!


Outet man sich oder behält man sein Privatleben für sich

„Ich bin ein schwuler Friseur und ich wollte wissen, ob es meinen Friseurkollegen schwerfällt, sich vor ihren Kunden zu outen. Einige meiner Freunde denken, dass ich nichts sagen sollte, aber das ist extrem schwierig. Viele Leute wären überrascht davon, wie oft diese Dinge selbst in ganz normalen Unterhaltungen zur Sprache kommen. Ich weiß, dass dies eine persönliche Frage ist, aber manchmal finde ich es schwierig, zu Kunden eine Beziehung aufzubauen, wenn sie persönliche Fragen stellen und ich aus Angst das Gefühl habe, hinsichtlich bestimmter Details meines Lebens lügen zu müssen. Was tut man in solch einer Situation? Outet man sich oder behält man sein Privatleben für sich?“

Lebe deine Wahrheit

„Steh dazu, wer du bist, und entschuldige dich nie dafür. Wenn sie dich nicht so lieben, wie du bist, und weil du ihnen tolle Haarschnitte verpasst, dann sollten sie nicht deine Kunden sein! Meine Kunden lieben und unterstützen mich, weil ich so bin, wie ich bin. Meine Kunden haben meinen Mann getroffen und stehen voll hinter unserer Beziehung. Mal ganz davon abgesehen, dass Frauen schwule Männer lieben.“ T.P. (Name der Redaktion bekannt)

„Meiner Meinung nach muss man seine Wahrheit leben – das ist die einzige Möglichkeit, sein volles Potenzial auszuschöpfen, sowohl als Künstler als auch als Mensch. Wie viele andere schon gesagt haben: Sei du selbst, ohne dich dafür zu rechtfertigen! In neun von zehn Fällen ist das kein Problem und ich glaube wirklich, dass man eine tolle Beziehung zu seinen Kunden aufbauen kann, wenn man authentisch ist. Wenn jemand damit ein Problem hat, dann passt es einfach nicht, und man sollte diese Person ihrer Wege gehen lassen … Wenn jemand mich fragt, sage ich ohne mit der Wimper zu zucken: ‚Oh, mein Mann und ich machen dieses Wochenende XYZ.‘ Hör auf, in Frage zu stellen, wie großartig du bist, und fange an, ein fantastisches Leben zu leben. ‚Es gibt dich nur einmal, und das wird auch immer so bleiben.‘ Stelle dich also der Welt und sei die beste Version deiner selbst, die es gibt!“ T.O (Name der Redaktion bekannt)

 

Sei du selbst und bleib dir treu

Kunst ist schöner, wenn sie ehrlich ist, und wenn eine Kundin nicht in deinem Friseurstuhl sitzen möchte, weil sie nicht damit einverstanden ist, dass du du bist, dann sollte sie sich schämen. Diese Art von Leuten sind Idioten. Ich habe nie zugelassen, mich aufgrund meiner sexuellen Vorlieben unsicher machen zu lassen. Ich hänge nicht an die große Glocke, dass ich lesbisch bin, wenn ich die Haare meiner Kundin mit der Balayage-Technik färbe, aber ich verstecke auch nichts. Kunden lassen sich gerne von einem die Haare stylen, unabhängig davon, in wen man sich verliebt. Und diejenigen, die einen so akzeptieren, wie man ist, wiegen alle anderen Kunden auf.“ E.R (Name der Redaktion bekannt)

„Bleib dir selbst treu! Ich würde es schrecklich finden, wenn ich einfach davon ausgehe, dass der Partner einer Person ein bestimmtes Geschlecht hat und nie korrigiert werde, nur um später herauszufinden, dass ich die ganze Zeit falsch lag! Das wäre mir sehr peinlich, es ist also viel besser, ehrlich zu sein. Man muss keine große Sache draus machen. Ich habe oft in Gesprächen gesagt: „Oh ja, das macht mein Mann auch.“ Oder etwas Ähnliches. Es gibt keinen Grund, dass es für andere nicht genauso locker sein sollte.“ M.W (Name der Redaktion bekannt)


Sei schwul und stolz darauf!

Die Personen, denen das nicht gefällt, werden zu jemand anderem gehen und Platz machen für diejenigen, denen es egal ist und die dich lieben! Umgib dich mit Kunden, die dich lieben, weil du so bist, wie du bist. Das wird dir ermöglichen, deinem Beruf mit viel mehr Begeisterung nachzugehen!“ – J.O (Name der Redaktion bekannt)

„Ich vertraue normalerweise auf mein Bauchgefühl. Wenn das Gespräch auf dieses Thema kommt, lasse ich in der Regel Bemerkungen fallen, die meinen Kunden Einblicke in mein Leben gewähren. Das eröffnet in der Regel einen Dialog. Außerdem ist es dein Ziel, eine Beziehung zu deinen Kunden aufzubauen. Wenn du das Gefühl hast, dass du verstecken musst, wer du bist, ist das kein guter Ausgangspunkt für diese Beziehung.“ J.M (Name der Redaktion bekannt)

„Ich denke, je mehr man seine Kunden kennenlernt, umso besser weiß man, wem gegenüber man sich sorglos outen kann. Lass den Dingen ihren natürlichen Lauf. Die Personen, die Stress machen, sind das Geld einfach nicht wert. Sei du selbst und stolz darauf!“ – Paige Elizabeth

„Ich habe bestimmte Kunden, die wissen, dass ich schwul bin, und bestimmte Kunden, die es nicht wissen. Manchmal strecke ich bei einem neuen Kunden erst die Fühler aus, bevor ich etwas sage, um abzuchecken, wie er oder sie drauf ist. Wenn es den Anschein hat, dass sie damit kein Problem haben würden und das Thema aufkommt, sage ich etwas. Ich sage auch häufig ‚mein Partner‘. Einige Leute gehen immer noch davon aus, dass mein Partner männlich ist, aber andere Leute merken, dass ich möglicherweise nicht hetero bin, wenn ich das Wort Partner verwende. Das Schwierigste für mich ist, wenn Leute fragen: ‚Hast du einen festen Freund?‘ Es liegt an dir, ob und wann du dich deinen Kunden gegenüber outest. Vertraue auf deinen Instinkt.“ E.S (Name der Redaktion bekannt)


Das geht nur dich etwas an, nicht sie

„Schwul oder hetero, du solltest nicht über dein Privatleben reden, wenn du hinter dem Friseurstuhl stehst. Ich weiß nicht, warum Kunden das Bedürfnis haben, intime Details über unsere Privatleben zu erfahren. Ich frage meinen Arzt oder Zahnarzt oder Anwalt auch nicht, ob sie eine Frau/Freundin haben, etc.“ – Susy Lukie

„Werde nicht zu persönlich. Lasse deine Kunden sich dir anvertrauen. Ich sage nicht, dass du verstecken solltest, wer du bist. Warte einfach ab und verschaffe dir ein Gefühl dafür, was für eine Art Mensch dein Kunde ist. Die Welt ist gefährlich, ich mache dir also wirklich keine Vorwürfe, wenn du Angst hast. Aber mein Rat ist, nicht zu persönlich zu werden und über andere Dinge zu reden, wie TV-Serien, die Schule oder deine Familie. Dein Liebesleben sollte nicht Gesprächsthema sein, wenn du mit deinen Kunden redest – das ist in gewisser Hinsicht unprofessionell. Oder du könntest Codewörter wie ‚mein Liebling‘ anstelle von ‚Partner‘ verwenden, um schlechte Energien fernzuhalten.“ S.B (Name der Redaktion bekannt)

„Die sexuellen Vorlieben einer Person sind nicht etwas, worüber man reden muss, und es geht niemanden etwas an außer dich! Es ist definitiv nicht ein Thema, das bei einem hervorragenden Haarschnitt oder einer Färbung ins Gespräch einfließen sollte. Versuche stattdessen, über die Haare deines Kunden zu reden. Außerdem ist es wirklich lästig, mit Haarstylisten zu arbeiten, die nur über sich selbst reden.“ E.P (Name der Redaktion bekannt)

„Ich bin lesbisch und out, das erzähle ich meinen Kunden in der Regel aber nicht. Manche Kunden wissen es und manche nicht. Ich arbeite in einer sehr konservativen Region im Bibelgürtel und ich fühle mich einfach nicht sicher genug, um es jedem zu erzählen. Man muss tun, was sich für einen richtig anfühlt.“ – C.K (Name der Redaktion bekannt)

„Ich finde, dass keiner ein Recht darauf hat, deine sexuellen Vorlieben zu kennen. Ich sage es den Kunden, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich es ihnen mitteilen möchte und kann. Wenn es mir unangenehm ist, es einem Kunden zu sagen, antworte ich normalerweise auf leicht mysteriöse Art und Weise. Wir fragen unsere Kunden schließlich auch nicht danach, was sie in ihren Betten tun und mit wem! Ich denke also, dass man weiß, wem gegenüber man sich outen kann und wem gegenüber nicht. Denk einfach daran, dass sie nicht das Recht haben, es zu wissen – die Entscheidung liegt immer bei dir!“ D.L (Name der Redaktion bekannt)

„Ich habe nicht das Bedürfnis, meine Sexualität klarzustellen, um es anderen recht zu machen. Ich bin pansexuell, aber das öffnet Türen zu einer ganz neuen Konversation, die ich nicht gerne habe. Meine Kunden kommen aufgrund meiner Arbeit und Persönlichkeit zu mir, und meine Sexualität ist ein Teil von mir, aber eben nur ein Teil. Wenn sie es herausfinden, finden sie es heraus. Aber wen interessiert’s, solange ihre Haarfärbungen und Haarschnitte super sind? Und wenn es sie stört, dass ich mit Frauen ausgegangen bin, dann sind sie bei mir nicht richtig.“ C.P (Name der Redaktion bekannt)


Dein Privatleben ist genau das, privat

Kunden möchten, dass du dir ihre Lebensgeschichten anhörst, aber sie wollen nicht unbedingt deine hören. Ich bin seit über 51 Jahren in diesem Geschäft und habe viele Friseure kommen und gehen sehen. Stelle deine Kunden in den Mittelpunkt, nicht dich.“ – J.B (Name der Redaktion bekannt)

„Meine Frage ist, warum? Warum muss man sich seinen Kunden gegenüber outen? Wen kümmert es, wer man ist, solange man ein guter Friseur ist? Wenn sie eine persönliche Frage stellen wie: „Bist du verheiratet?“, antworte einfach mit: „Ja, ich habe eine Frau oder einen Mann.“, was auch immer die Antwort ist, und mach weiter. Keiner wird neugierig sein und nachhaken. Wenn es jemandem unangenehm ist, wird er das Thema wechseln. Deine Kunden werden nicht aufhören, zu dir zu kommen, wenn sie bereits Kunde bei dir sind und von ihren Haaren begeistert sind.“ F.P (Name der Redaktion bekannt)

Du solltest dich aber auf ein paar heftige Reaktionen gefasst machen …

„Vor vielen Jahren habe ich einem anderen Friseur (männlich) geholfen, der gerade die letzten Handgriffe an einem Kunden anlegte. Dann bekam er eine neue Kundin zugewiesen. Er führte ein kurzes 5-minütiges Beratungsgespräch und ich fing an, am Waschstuhl mit dem Shampoonieren zu helfen … Die neue Kundin schien unschlüssig zu sein und sagte dann: ‚Wenn er schwul ist, will ich nichts mit ihm zu tun haben!‘ Ich hatte schon angefangen, ihre Haare zu waschen, und sie sah wie ein begossener Pudel aus. Ich sagte: ‚Was wollen Sie jetzt tun? Ihr ganzer Kopf ist nass und Ihr Friseur kommt sofort, sobald ich hier in ein paar Minuten fertig bin.‘ Dann sagte sie: „Okay, tun Sie es.“ Und ich sagte nein, wickelte ein Handtuch um ihren Kopf und informierte meine Managerin. Die Managerin ging zur Kundin und begleitete sie zum RAS (reserviert-für-Arschlöcher-Stuhl). Meine Managerin sagte ihr, dass sie sich darum kümmern würde (einfaches Föhnen, kein Haarschnitt, keine Stylingprodukte – noch nicht einmal Haarspray). Ein paar Minuten später sagte meine Managerin, dass sie fertig sei, und die Frau bekam einen Anfall. Ihr wurde mitgeteilt, dass alle Stylisten aufgrund ihrer Talente und Fähigkeiten eingestellt wurden. Der Lebensstil der Friseure würde für die Kunden keine Rolle spielen, solange die Arbeit nicht beeinträchtigt würde. Sie sagte auch, dass der Salon für die Kundin nicht der richtige wäre und dass sie nicht mehr willkommen sei …“ – L.K (Name der Redaktion bekannt)


„Als schwuler Friseur verschaffe ich mir zunächst einen Eindruck von meinen Kunden und lasse mir von ihnen erzählen, wer sie sind. Wenn es den Anschein hat, dass es sich um eine aufgeschlossene Person handelt, dann sage ich etwas. Aber es macht mich auch traurig, sagen zu müssen, dass ich ein paar Kunden habe, von denen ich glaube, dass sie nicht akzeptieren würden, dass ich schwul bin. Ihnen erzähle ich einfach, dass ich mich auf meine Karriere konzentriere und keine Zeit zum Daten habe, das führt meistens zu einem Themenwechsel. Ich hasse es, dass ich das Gefühl habe, verstecken zu müssen, wer ich bin. Aber angesichts der Stadt, in der ich lebe, und angesichts der Bevölkerung fühle ich mich einfach nicht wohl dabei, es allen zu erzählen. Ich empfehle es nicht, aber manchmal sind die Dinge einfach so. Ich kann es mir nicht leisten, meine Kunden zu verlieren, nur weil ich schwul bin.“ C.E (Name der Redaktion bekannt)


„Ich hatte nur einmal ein Problem (soweit ich weiß). Ich habe einem Typen, der ungefähr so alt war wie ich und in der Umgebung meines Salons aufgewachsen war, die Haare geschnitten (ich glaube, er hatte Semesterferien und war deshalb zu Hause). Wir haben uns super verstanden. Er erzählte mir von seiner Freundin und ich erzählte ihm eine ähnliche Geschichte über meinen Freund. Wir unterhielten uns weiter, keine große Sache. Ein oder zwei Tage später nahm mich der Saloninhaber beiseite und ließ mich wissen, dass die Mutter des Kunden sich darüber beschwert hatte, dass ich zu viel über meinen ‚Lebensstil‘ geredet hätte, also habe ich in der nächsten Woche Regenbogenhosenträger zur Arbeit getragen. Ich bin inzwischen bei einem Fabrikanten angestellt und glaube, dass alle Salons, mit denen ich zusammenarbeite, wissen, dass ich schwul bin. Aber ich habe das Glück, mittlerweile in der Gegend von San Francisco zu leben und zu arbeiten. Ich rede trotzdem eher beiläufig darüber und mache keine große Sache draus. Wenn es für das Gespräch relevant ist, dann erwähne ich es (z.B. ‚Ja, mein Mann hat mir von diesem Restaurant erzählt!‘). Für alle, die sagen, dass es 2018 ist – es ist immer noch ein kompliziertes Thema für uns. Diese Akzeptanz ist immer noch neu und wir finden uns immer noch mit dieser Normalität zurecht.“ – Michael L. (Name der Redaktion bekannt)


„Ich habe ein paar Kunden verloren, als ich mich geoutet habe, und ein Kunde von einem anderen Friseur hat einige ziemlich gemeine Dinge gesagt. Aber meine Kollegen/Freunde standen mir zur Seite. Auf der anderen Seite hat eine Kundin mich um Rat gebeten, weil ihr Teenager-Sohn schwul ist und sie sicherstellen wollte, ihn so gut wie möglich unterstützen zu können. Es hat also auch zu vielen guten Dingen geführt. Ich hatte es einfach so satt, mich immer zu zensieren und noch nicht einmal in meinem Berufsleben ehrlich zu leben. Sei einfach du selbst und jeder, dem das nicht gefällt, nun, der hat Pech gehabt.“ C.T (Name der Redaktion bekannt)

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