Eine junge Frau schrieb an eine gute Fee bei der Berufsberatung: Bitte erfüllen Sie mir einen Berufswunsch! Ich bin gerade 18 und habe die Schule abgeschlossen. Ich möchte nicht bis 30 die Schulbank drücken und als Praktikantin ausgebeutet werden. Nach einer möglichst schnellen, nicht zu teuren Ausbildung will ich bald selbstständig sein, möglichst ohne Kapitaleinsatz. Ich möchte kein reiner Handwerker, aber auch kein reiner "Kopfwerker" sein. Ich möchte in meinem Beruf ständig mit Menschen Kontakt haben - und dabei möglichst viel gesunden - und das nicht nur flüchtig. Spätestens mit 30 Jahren möchte ich die konkrete Chance haben, 50.000 Euro brutto im Jahr zu verdienen, aber auch vorher möchte ich weder meinen Eltern noch dem Staat auf der Tasche liegen. Mit 21 muss das spätestens aufhören. Ich möchte konkrete Gestaltungsmöglichkeiten bei meiner Arbeit haben und nicht nur ein Rädchen im großen Getriebe mit genauer Arbeitsplatzbeschreibung sein. Ich möchte einen Beruf ausüben, der gesunde und nicht gesundheits- oder umweltschädigende Dinge anbietet und den Menschen echten Nutzen durch guten Rat und die Tat bringt. Meine Arbeit soll kreativ sein und mir eine Chance bieten, meine gestalterischen Fähigkeiten auszuleben. Dabei möchte ich eine Arbeit immer möglichst von Anfang bis zum Ende ausführen können. Am Computer möchte ich dabei höchstens eine Stunde am Tag sitzen. Es sollte ein Beruf sein, in dem Frauen und Ausländerinnen weder bei der Bezahlung noch bei den Aufstiegschancen benachteiligt werden. Das Image des Berufes, den Sie mir vorschlagen könnten, ist mir gleichgültig. Mir ist auch nicht wichtig, wie viele Angehörige dieses Berufes dies erreicht haben, was ich mir vorstelle. Wichtig wäre mir aber, dass Sie mir Personen nennen, die das geschafft haben. Es sollte ein Ausbildungsberuf sein, den weit über 25.000 Menschen in Österreich ausüben. In der Erwartung Ihrer baldigen Antwort auf meine genannten Wünsche verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
Die gute Fee von der Berufsberatung schwebte daraufhin ganz verstört zu ihrem Chef, dem Zauberer, der immer sagt, dass er viele Arbeitslose - zumindest aus der Statistik - wegzaubern könne. So einen Brief hatte er aber noch nie zu Gesicht bekommen. Er nahm den Brief mit nach Wien zur Agentur für Arbeitslosenwegzauberei. Dort waren alle Zauberer-Kollegen und damit viel Weisheit versammelt. Der Brief wurde verlesen. Keiner hatte bisher einen Brief mit solchen wunderlichen Wünschen gesehen und keiner wusste eine Antwort! Wissen Sie eine, liebe(r) Leser(in)?
