Vom Einzelkämpfer zum Teamleiter

Wege in die Selbständigkeit

Werde vom Einzelkämpfer zum Teamleiter

 

1. Salongeschäft übernehmen, mieten, kaufen oder neu bauen?

 Diese Frage muss jeder für sich selbst entscheiden und gut durchdenken.

 

•  von Mutter/Vater/Chef übernehmen

Vorteile:

1. eingeführtes Geschäft/Kundenstamm
2. Vertrautheit mit Einrichtung, Personal etc.

Nachteile:

1. Bindung an Preise und Geschäftsstil
2. man vergibt Chance, eigengeprägtes Geschäft an vielleicht besserem Standort aufzubauen

• Mieten

Vorteile:

1. Standortwechsel jederzeit möglich
2. Entlastung von haustechnischen Angelegenheiten/Problemen

Nachteile:

1. Auseinandersetzung mit Vermieter
2. Miete so teuer wie Kreditabzahlung

• Kaufen/Neu bauen

Vorteile:

1. freie Gestaltungsmöglichkeit
2. bei Neubau energiesparende Bauweise möglich, dadurch weniger Unterhaltskosten

Nachteile:

1. Verschuldung über Jahrzehnte
2.  bei Kauf eines Salons in einem Mehrparteienhaus Auseinandersetzung mit anderen Parteien, bei Neubau Auseinandersetzung mit eigenen Mietern

 

 2. Nach welchen Kriterien suche ich meine Mitarbeiter?

• Mitarbeiter rechtzeitig suchen, nicht erst, wenn man unter Hochdruck steht
• Azubis, Gesellen oder Meister, Arbeitstiere oder edle Erscheinungen? - je nach Salonkonzept
• Suche nach Mitarbeitern mit der richtigen Einstellung ist eine permanente Aufgabe.
• Motivierte Mitarbeiter findet man auf Messen, Wettbewerben, bei Weiterbildungen, bei Netzwerktreffen.

 

 3. Wie gestalte ich die Preise neu?

• realistische Auflistung der zusätzlichen Ausgaben als Grundlage (Lohn, Material, Wasser/Strom/Heizung, Miete/Tilgung etc.)
• Marktumschau und Eigeneinschätzung (Billigfriseur, „Normal“ Friseur, Starfriseur) 

 

4. Mitarbeiter anlernen - welche Aufgaben delegiere ich, was bleibt meine Aufgabe?

• alle Aufgaben delegieren, die ein Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit (fast) genauso gut erledigen kann
• meine Aufgabe ist:
1. tun, was nur ich kann            
2. die Organisation eines guten Betriebsablaufs           
3. die Vorgabe des Salonkonzepts
• welche Art Chef will ich sein? gutes Beispiel oder „big boss“?

 

 5. Wie sorge ich für gutes Arbeitsklima?

Mitarbeiter, die sich wohl fühlen, leisten mehr – und zwar aus freiem Willen und Freude an dem, was sie tun.

Für Wohlbefinden können Sie folgendermaßen sorgen:

• freundliche und ergonomische Einrichtung
• kommunikationsfördernder Treffpunkt, etwa Kaffeeküche mit kostenlosen Getränken
• Humor und Spaß nicht zu kurz kommen lassen
• Kollegen das Gefühl geben, dass sie gebraucht werden
• wenn Sie etwas delegieren, vertrauen Sie dem jeweils Verantwortlichen. Wenn jemand einmal einen Fehler macht, geben Sie ihm die Chance, es besser zu machen.
• wenn Mitarbeiter mit Vorschlägen kommen, hören Sie aufmerksam zu
• Belohnungen und Anreize können die Motivation stark fördern.
• Anreize können sein:               

1. mehr Geld                                                                                   
2. mehr gesehen und anerkannt werden                                                  
3. besonderes Lob                                                                                                   
4. ein freier Freitagnachmittag oder  Samstagvormittag als Überstundenausgleich

 

6. Wie vermeide ich Stress - bei meinen Mitarbeitern und bei mir?

Eine gelassene, harmonische Atmosphäre im Salon ist wichtig für die eigene Gesundheit und Zufriedenheit, die der Mitarbeiter und dafür, dass die Kunden sich wohlfühlen, also letztlich für den wirtschaftlichen Erfolg.

 

So vermeide ich Stress

• Bei meinen Mitarbeitern:

1. nicht zu viele Termine „reinpressen“, Organisation und   Arbeitsabläufe optimieren
2. Überstunden vermeiden durch gute Planung und genügend Personal
3. regelmäßige Mitarbeiterbesprechungen
4. selbst Ruhe, Gelassenheit und Humor bewahren

• Bei mir:

1. genügend Schlaf, frische Luft, Sport und harmonisches Privatleben
2. guten Steuerberater
3. sich selbst nicht zu viel zumuten, sich Pausen und Urlaub nehmen
4. Probleme der Kunden ernst nehmen, aber innere Distanz bewahren – der Beruf ist nicht das ganze Leben
5. sich von Kunden und Mitarbeitern nicht zu emotionalen Reaktionen reizen lassen – erst denken, dann handeln

 

7. Welches Ideal verfolge ich bei meiner Friseurarbeit?

Es ist wichtig, sich hierüber Gedanken zu machen, denn dieses Ideal bildet die Grundlage des Salonkonzepts, das meine Mitarbeiter zum Ausdruck bringen sollen.

Mögliche Ideale können sein:

• „Wellness“
• Showtime
• aktuelle Modetrends
• individuelle Betreuung
• künstlerische Frisuren

 

8. Wie bleibe ich im Gespräch - wie am Puls der Zeit?

• im Gespräch bleiben

• am Puls der Zeit bleiben

1. Fach- und Verbandszeitschriften lesen
2. Fachmessen besuchen
3. an Schulungen teilnehmen
4. Wettbewerbsveranstaltungen besuchen
5.  TV-Sendungen anschauen
6.  Frisuren der Stars und VIPs beobachten

 

9. Wie gehe ich mit unzufriedenen oder gar ausfälligen Kunden um?

Reklamationen darf man nicht als persönliche Angriffe einstufen, sondern vielmehr als Chance, als Herausforderung, eine beidseits befriedigende Lösung zu finden.

Menschen regen sich oft deshalb auf, weil sie sich missverstanden oder nicht ernst genommen fühlen. Sie erwarten nicht Information, sondern Anerkennung. Wichtig ist einfühlsames Zuhören und Eingehen auf die Kundenbedürfnisse.

 

10. Wie halte ich mich bis ins reife Alter berufsfähig?

• Stress vermeiden (siehe Punkt 6)
• gesunde Ernährung
• achtsam sein auf die eigene (abnehmende) Leistungsfähigkeit und entsprechend einen
• Gang zurückschalten
• Schwerpunkt immer mehr von Quantität auf Qualität verschieben
• Ganz wichtig: Freuen Sie sich über schöne Frisurenergebnisse und zufriedene Kunden, und zeigen Sie es auch!