Existenzgründung für Friseure leicht gemacht!

Alfred Sartory gibt wichtige Tipps für den erfolgreichen Start in die Selbständigkeit als Friseur-Unternehmer

Durch Existenzgründung zum unternehmerischen Erfolg

Auf P wie Planung kommt es bei der Existenzgründung an

In diesen drei Artikel bringt Alfred Satory Salons auf die Fährte zum Erfolg

 

  • Schritte zum Erfolg
  • Wichtige Wegweiser
  • Auf das „P" kommt es an

Wo soll mein Salon stehen? Wie soll er aussehen, welche Kunden möchte ich ansprechen, und was kostet das Ganze? Fragen, die sich jeder Existenzgründer stellt. Interpartner hilft, Antwort zu finden.

Nach der erfolgreich abgelegten Meisterprüfung wagen viele junge Friseure den Schritt in die Selbständigkeit. Gerade bei Existenzgründungen ist es jedoch erforderlich, sich darüber im Klaren zu sein, welches Ziel damit verfolgt wird: Ist es der Wunsch, eigenständige Entscheidungen zu treffen? Uneingeschränkt kreativ zu sein? Oder steht an erster Stelle der Verdienst? Mit dieser und weiteren grundsätzlichen Fragen mussten sich auch Friseurmeisterin Sonja Origlio aus Bochum und ihr Lebensgefährte Stefan König auseinandersetzen. Sonja Origlio hatte bereits mehrere Ladenlokale für ihren neuen Salon in Augenschein genommen, bevor sie sich an die Firma interpartner wandte. Der Einrichtungs-Spezialist in Dorsten begleitet seit mehr als 25 Jahren junge Friseure auf ihrem Weg in die Selbständigkeit.

 

Das Salon Konzept definieren

Gemeinsam mit den Experten besichtigte und analysierte die junge Unternehmerin verschiedene Objekte. Ein entscheidender Schritt, denn gerade die Standortanalyse ist eine der wichtigsten Faktoren für den späteren Erfolg. In der Regel findet zu Beginn eine gemeinsame Ortsbegehung statt. Dabei werden Wertigkeit, Lage und Größe des Objektes im Verhältnis zu den Mietkosten geprüft. Außerdem stellt sich die wichtige Frage: Welche Zielgruppe soll in diesem Salon angesprochen werden?

Will man sich an überwiegend jugendlichem Publikum ausrichten? Ist nur ein Damensalon vorgesehen, oder soll ein Herrenbereich eingeplant werden? In welcher Preiskategorie, abhängig von Umfeld und Lage des Ladenlokales, sollen die Dienstleistungen angeboten werden? Sind diese Fragen geklärt, legen Existenzgründer und Einrichter gemeinsam ein klares Unternehmenskonzept fest. Im Fall von Sonja Origlio fiel die Wahl des Standortes für ihren zukünftigen Salon „Salonfähig" schließlich auf ein rund 60 Quadratmeter großes Ladenlokal in der Unteren Marktstrasse 9 im Zentrum von Bochum.

 

Die Kalkulation alle Faktoren

Steht die Location fest, wird im nächsten Schritt die Einrichtung geplant. Die Größe des Objektes und dessen Miete zeigen dem Fachmann, wie viele Bedienungsplätze geplant werden können bzw. zwingend erforderlich zu integrieren sind. Des Weiteren ergeben sich aus den ersten Planungen die Anzahl der erforderlichen Waschanlagen, die Größe des Laborbereiches, die benötigten technischen Geräte und die Größe des Verkaufsbereiches.
Ist die Planung erstellt und hat der Existenzgründer sich für einen bestimmten Einrichtungsstil entschieden, kann eine erste Kostenkalkulation ermittelt werden.


Bei der Kalkulation sind zu berücksichtigen

  • die komplette Einrichtung
  • die Kosten der Infrastruktur (Malerarbeiten, Umbaumaßnahmen, Boden, Beleuchtung etc.)
  • die betriebliche Erstausstattung
  • Werbemaßnahmen (Briefbögen, Visitenkarten, Anzeigen, Flyer etc.)

Gerade die Kosten der Infrastruktur werden von Existenzgründern oft unterschätzt. Auch die sonstigen Kosten werden oft in Vorab-Kalkulationen nicht bedacht.
Anschließend ist der Personal- und Finanzierungsbedarf zu ermitteln. Dabei ist es wichtig, genügend Personal einzuplanen, um die Rentabilität des Friseurunternehmens zu gewährleisten. Anhaltspunkte sind die geplanten Bedienungsplätze. Aber auch die Mietkosten und die sonstigen Betriebskosten wirken sich auf die Mitarbeiterzahl aus, denn sie müssen vom gesamten Team erarbeitet werden.

 

Die Finanzierung

Der Traum vom eigenen Salon kann ganz schön ins Geld gehen. Darum spielt die richtige Finanzierung eine entscheidende Rolle. Bei der Qual der Wahl kann die Hilfe von Profis nützlich sein. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die ein Existenzgründer treffen muss, ist die für das Objekt, in dem der eigene Salon untergebracht sein soll. Ist diese Hürde genommen, beginnt die Umsetzung des Projektes: Der Einrichter entwickelt einen Plan über die mit dem Friseur festgelegte Größenordnung. Die momentan gängigsten Größen liegen bei acht bis zehn Bedienungsplätzen. Steht fest, mit wie vielen Dienstleistungsanteilen der Salon in Zukunft rechnen kann, ergibt sich daraus wiederum das Verhältnis der Anzahl von Waschanlagen zu Bedienungsplätzen. Das Bedeutet in der Praxis: Meistens sind bei neun Bedienungsplätzen drei Waschanlagen erforderlich. Dazu kommen dann noch Verkaufs- und Empfangsbereich, eventuell eine Lounge, Beratungsecke und der Laborbereich.

 

Dienstleistungs- und Kundenorientierte Einrichtung

Für immer mehr Salons mit hohem Dienstleistungsanteil werden inzwischen regelrechte Color- und Beratungsbereiche als Kompetenzcenter entwickelt. Dazu kommt technisches Equipment wie Hauben, Föne und Infrarotgeräte. Eine eigene Color-Bar unterstreicht zum Beispiel die hohe Fachkompetenz des Friseurs in Fragen rund um Farbe und Strähnen. Die Verkaufsbereiche und Merchandiser sollten für die Kunden frei zugänglich platziert werden. Der durchschnittliche Preis einer Einrichtung dieser Größenordnung liegt bei rund 40.000 €. Dazu kommen noch die Kosten für die Infrastruktur. Dabei gibt es deutliche Unterschiede bei Boden, Decke und Beleuchtung. Hier ist eine Ortsbegehung unumgänglich, um den genauen Bedarf zu ermitteln. Des Weiteren sind die Warmwasserversorgung, Elektro-, Trockenbau- und Malerarbeiten zu berücksichtigen. Im Mittel kann hier eine weitere Summe von ca. 30.000 € anfallen. Weitere 10.000 € werden noch für das „Startpaket" (Kleinmaterial, Warengrundausstattung und Eröffnungsmarketing) benötigt. Somit kann sich das Gesamtpaket auf ca. 80.000 € summieren.

 

Eigenanteil der Finanzierung

Ein stolzer Betrag, dessen Finanzierung auf solide Beine gestellt werden muss.
Hier macht es Sinn, wenigstens zehn bis 25 Prozent Eigenkapital vorweisen zu können. Die beste Art der Finanzierung ist die mit öffentlichen Mitteln. Den entsprechenden Antrag muss der Existenzgründer über die Hausbank stellen, die dafür ein Existenzgründer-Exposé benötigt. Dazu empfiehlt es sich, die Hilfe eines kompetenten Unternehmensberaters einzuschalten. Denn es gibt rund 3.200 verschiedene Förderprogramme, da verliert man schnell den Überblick. Bei richtiger Antragstellung wird auch dies finanziell gefördert. Die beste Förderung erhält der, der seinen Antrag richtig stellt. Dafür können Existenzgründer auch Hilfe bei Einrichtern wie der Firma interpartner bekommen. Zum Beispiel mit einer ersten kostenlosen Förderprüfung oder einem übersichtlichen Handbuch mit einem Überblick über sämtliche wichtigen Fördermittel für Friseure. Der klare Vorteil bei öffentlichen Mitteln ist die lange Laufzeit und die dadurch bedingten niedrigen monatlichen Belastungen.
Leider nutzen zu wenige Friseure diese Chance und setzen sich dadurch oft den abenteuerlichsten Finanzierungen bis hin zur totalen Abhängigkeit aus.

 

Die Einrichtung leasen

Eine Alternative zum Kauf ist das Leasen der Einrichtung durch eine Leasing-Gesellschaft (z. -B. Coiffeur-Einrichtungs-Design CED) Hier lässt sich die Einrichtung mit einer Laufzeit von bis zu 72 Monaten realisieren. Die Kosten der Infrastruktur können über Verbundpartner in Form von Darlehen oder Bürgschaften getragen werden. Die Laufzeit schwankt dann zwischen vier und fünf Jahren. Diese Verbundpartner unterstützen den Existenzgründer noch zusätzlich mit Marketing, Schulungen und vielen Sondervergünstigungen. Es lohnt sich immer, jeden einzelnen Fall und jedes Salon-Projekt individuell zu analysieren und durchzusprechen. Ein gut durchdachtes Konzept, bei dem die Einrichtung als Marktinstrument mit einem motivierten Salonteam in Einklang gebracht wird, bei dem der Existenzgründer einen Businessplan mit allen Anforderungen erarbeitet hat - damit sind der Erfolg und eine gute Zukunft vorprogrammiert.

 

Auf das „P" kommt es an

So unterschiedlich neue Salons in ihren Konzepten auch sind, manche Erfolgsfaktoren sind bei jedem Projekt gleich: Achtet man z. B. auf die sechs „Ps", kann kaum noch etwas schief gehen. Ganz gleich, ob ein neuer Salon in München, Berlin oder irgendwo in der Mitte Deutschlands in einer 3.000-Seelen-Gemeinde entsteht - Die Grundvoraussetzungen für den Weg zum Erfolg sind immer gleich: Nachdem das Ladenlokal gemietet, mit dem Einrichter eine Planung und ein Einrichtungskonzept mit Kostenaufstellung entwickelt wurde und die Finanzierung steht, geht es an die Umsetzung.

Sechs Marktinstrumente
Für den Existenzgründer, für den Filialisten oder auch für den Unternehmer, der seinen Salon umbaut oder erweitert, ist es wichtig, dass er einen Einrichter beauftragt, der versteht, wie ein Salon in der Praxis funktioniert. Gemeinsam muss das Erfolgskonzept für das neue Projekt erarbeitet werden. Die sechs wichtigsten Marktinstrumente müssen wie ein Zahnrad ineinander greifen, damit der Betrieb reibungslos läuft.

 

Die sechs Marktinstrumente werden auch kurz „6 P" genannt

  • P wie Personal
  • P wie Präsentation (Einrichtung, Dekoration, Schaufenster, etc.)
  • P wie Platz (Standort, Ladenlokal)
  • P wie Programm (Produkt- und Dienstleistungsangebot)
  • P wie Preise (Kalkulation der Dienstleistungen)
  • P wie Promotion (Werbung etc.)

Sind diese Elemente in Einklang gebracht, garantieren sie Erfolg. So entsteht ein Salon, in dem eine schöne Einrichtung am richtigen Platz steht und neben der Freude an der Arbeit auch noch Geld verdient wird. Wenn das nicht funktioniert, wird die billigste Einrichtung zum Albtraum. Wenn der Betrieb nicht rund läuft, verfolgt dieses den Unternehmer oft sein Leben lang. Wie es richtig gemacht wird, zeigen viele aktuelle Neueinrichtungen (z. B. durch interpartner). Ein schönes Beispiel sind die beiden Modemacher Rafael Sommerlatte und Christian W. Siegl. Seit sie für den Verband der Haarformer die Modeempfehlungen erarbeiten, gehören sie im Großraum Gießen mit ihrem Team zu den anerkanntesten Friseuren. Dem Erfolg sollte nun mit einem neuen Salon noch die Krone aufgesetzt werden.

 

Die Zusammenarbeit der Beteiligten

Nach kurzer Suche wurde im Zentrum von Gießen (Kirchenplatz 8) ein 300 Quadratmeter großes Ladenlokal gefunden. Gemeinsam wurden dann mit interpartner und der Designerin Margret Bertalan eine Planung und das Einrichtungskonzept erarbeitet. Die CED Leasing GmbH und Redken als Partner entwickelten mit den Gründern ein tragbares Finanzierungskonzept. Redken erfüllte gleichzeitig den Part des Produktlieferanten. Damit waren bereits drei „Ps" schon bedient: Platz, Präsentation und Programm. Um das Wichtigste, das „P" für Personal, kümmerten sich die beiden Inhaber selber. So fehlten nur noch das „P" für Preise und das „P" für Promotion. In Zusammenarbeit mit dem ganzen Team und mit den Experten von Redken wurden gemeinschaftlich standort- und zielgruppengerechte Preise entwickelt. Interpartner übernahm zusätzlich zur Einrichtung auch die Gestaltung der Werbeflyer, der Einladungen sowie des gesamten Werbepaketes.

Im Salon von Rafael Sommerlatte und Christian W. Siegl wird heute an 24 Bedienungsplätzen „Hair Power" und Friseurmode zelebriert. Das bringt Erfolg und Freude für alle: Für die Chefs, die Mitarbeiter und natürlich auch für Kunden.

 

Autor: Alfred Satory

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