Fotos auf Webseiten - rechtliche Fallstricke

Sie haben eine Website und suchen Fotos dafür oder für eine Broschüre? Das Internet ist das reinste Bilderparadis. Über die Schlagwortsuche bei Google und in den vielen Bilddatenbanken/Bildagenturen werden Sie schnell fündig. Aber Vorsicht: Copyright.

Fotos auf Webseiten - Rechtliche Fallstricke

Das ist bei der Verwendung von Fotos im Internet wichtig

Fotos unterliegen dem Copyright und dürfen nur vom Inhaber der Bildrechte kommerziell genutzt werden. Das trifft aber auch für Häuser, Personen und andere Gegenständen auf Fotos zu. Bedeutet: Sie können nicht einfach ein tolles Hotel oder ein SPA im Urlaub fotografieren und dieses Foto für Werbung auf Ihrer Website einsetzen, denn der Besitzer des Hotels oder Spas könnte Sie haftend machen.

 

Foto-Download im Internet

Falls Sie schon mal Frisurenfotos von anderen Websites heruntergeladen haben oder Frisurenfotos Ihres Produktlieferanten kopierten und als Werbung für Ihre Website nutzen, kann Ungemach ins Haus stehen. Viele PR-Abteilungen der großen Unternehmen achten sehr wohl auf die Nutzung des Bildmaterials und kontrollieren die unautorisierte Nutzung im Netz oder in der Werbung.

 

Nutzungsrechte an Fotos der Zulieferer

Warum? Auch die großen Unternehmen müssen sich die Nutzungsrechte an deren Fotos kaufen, denn das Copyright eines Fotos unterliegt (fast) immer dem Fotografen. Dieser kann aber die Nutzungsrechte am Foto weiterverkaufen, ohne dass jedoch sein Copyright davon betroffen ist. Das heißt, er ist weiterhin Inhaber an den Bildrechten. Die Unternehmen erwerben die Nutzungsrechte meist für 1-2 Jahre. Oft sogar in einer Unterscheidung von Print- und Internet. Veröffentlicht das Unternehmen die Bilder über den vereinbarten Zeitraum hinaus, muss es erneut Lizenzrechte erwerben. Kopiert sich nun jemand die Fotos der Unternehmen und stellt die Bilder auf seine Website, verletzt er die Bildrechte des Fotografen.  Es kann passieren, dass der Fotograf Sie kontaktiert, da Sie sein Copyright verletzt haben. Aber auch das Unternehmen, dessen Bilder Sie benutzt haben, hat einen Anspruch gegen Sie. Zusätzlich kann der Fotograf das Unternehmen in Regress nehmen, falls die Bildrechte zum Beispiel zeitlich limitiert wurden und dann geht es schnell um Beträge von 20-50.000 Euro. Woher diese Preise kommen? Die Gagen von Topmodels, Fotografen und die Kosten für Shootings sind Ihnen sicher bekannt...

Im Internet finden Sie hunderte von Bildagenturen, bei denen Sie Bilder und die damit verbundenen Nutzungsrechte kaufen können. Die Preise schwanken zwischen 0,99 Euro bis hin zu mehreren tausend Euro. Wenn Sie dort Bilder kaufen, erwerben Sie das Foto und die Nutzungsrechte – nicht das Copyright.

 

Lizenzgebühren

Es gilt, zwei wichtige Unterschiede zu beachten: Es gibt Agenturen, die verkaufen Ihnen die Nutzungsrechte einmalig oder Sie müssen für jede weitere Nutzung erneut eine Lizenzgebühr zahlen. Die Lizenzgebühr kann sich auch auf einen bestimmten Zeitraum (1-2 Jahre) oder auf ein bestimmtes Medium beziehen: Print-oder/und Internet. Ein Bild, welches Sie für die Printnutzung (Flyer, Anzeige, Broschüre) erworben haben, können Sie nicht einfach so für das Internet nutzen. Sie müssen das erweiterte Nutzungsrecht gesondert erwerben (eine Lizenzgebühr heißt im englischen Royality fee).

 

Eigenes Fotoshooting und Bildrechte

Sie können einen Fotografen mit der Produktion eigener Fotos beauftragen. Aber auch hier gilt es, aufmerksam zu sein. Der Fotograf hat immer das Copyright an den Fotos und eigentlich müssen Sie vor jeder Veröffentlichung um Erlaubnis bitten oder das Nutzungsrecht kaufen. Ideal: erwerben Sie gleich zu Beginn das Copyright an den für Sie erstellten Fotos. Modellfreigabe Das war es aber noch nicht. Für eine kommerzielle Nutzung brauchen Sie zusätzlich die Erlaubnis und die Freigabe der fotografierten Modelle. Bei einer eigenen Fotoproduktion können Sie dazu das Modell-Freistellungsformular verwenden und einen einmaligen Betrag für die Nutzung ausmachen. Das Modell übertritt Ihnen dann die Rechte für die kommerzielle Nutzung (Kosten: Null bis mehrere Tausend Euro). Nur mit einem solchen Formular sichern Sie sich vor späteren zusätzlichen Forderungen der Modelle ab.

 

Augen auf auch beim Kauf von Fotos bei Bildagenturen

Lesen Sie die AGBs. Dürfen Sie die Fotos tatsächlich kommerziell nutzen? Viele Bilder sind gerade bei sehr preiswerten Bilddatenbanken nur für die private Nutzung erlaubt. Bilder auf einer Salonwebsite fallen immer in die Kategorie der kommerziellen Nutzung. Kontrollieren Sie auch, ob Sie keine Rechte Dritter verletzen (Beispiel: Rechte der fotografierten Modelle oder Gegenstände). Fotografen haben nicht immer die Freigabe der Modelle. Aber der Gelackmeierte sind im Rechtsfall Sie.

Wie bekommt man das raus?

Wenn Sie sich jetzt fragen, wie es jemand herausfinden soll, ob Sie von einer Website ein Bild heruntergeladen und für Ihre Website eingesetzt haben, dann ist die Antwort relativ leicht. Denn alle großen Bildagenturen haben eine Software, die das Netz nach Fotos durchsucht und anhand bestimmter Merkmale eines Fotos den Fund sofort registriert. Im Fall einer Anzeige seitens des Bildrechteinhabers kann die Staatsanwaltschaft die ID Ihres Computers von Ihrem Provider ermitteln und Ihnen den Download eines Fotos sofort nachweisen. Denn beim Besuch und Download eines Fotos wird Ihre ID gespeichert.

 

Unterlassungserklärung und Schadensersatz

Hat man Sie erwischt, dann flattert unlustige Post vom Anwalt ins Haus und das wird schnell teuer. Der Streitfall/Wert liegt bei mehreren Tausend Euro. Man wird Sie im ersten Schritt auffordern, einen Nachweis zu erbringen, dass Sie die Bildrechte erworben haben (Bildrechte für Print gelten nicht für das Internet und umgekehrt). Falls dem nicht so ist, werden Sie eine Rechnung erhalten.

Das kann sein entweder/oder/sowohl als auch

a) Nachforderung der Lizenzgebühr

b) Schadenseratzforderung für die unerlaubte Nutzung.

c) In der Regel werden Sie verpflichtet eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben (unter Androhung von 6.000-7.000 Euro Strafe).

d) Anwaltskosten der gegnerischen Partei und die Ihren.

 

Unsere Tipps:

  • Nutzen Sie nur lizenzfreie Fotos!
  • Beachten Sie das Copyright!
  • Lesen Sie die AGB der Bildagenturen!
  • Falls eine Abmahnung oder Unterlassungserklärung in das Haus flattert, sprechen Sie mit Ihrem Anwalt!

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