Beauty boomt aber Friseure nicht!

Um zu sehen, wo sich über kurz oder lang die deutsche Friseurbranche hinbewegt, genügt ein Blick über die deutschen Grenzen. In liberalisierten Märkten boomen Wellness-Shops und Beautyoasen, nur in Deutschland trennt man sich ungern von alten Zöpfen fest, meint Hannes Friedl, Marketingberater und Beautycoach.

Inspirationen im Beautymarkt

Neue Salonkonzepte entdecken

Warum das so ist, liegt wohl vor allem an relativ verfilzten Ausbildungsstrukturen und einem Mangel an wirklich zukunftsorientierten Beautycolleges, wie man es aus USA kennt oder aus Frankreich. Ja, es ist schade, aber wir Deutschen werden einen weltweit agierenden Trend kaum aufhalten können und uns sicher im Würgegriff der europäischen Wellness-Ketten zugrunde gehen sehen, wenn wir nicht endlich anfangen, den kaufwilligen Kunden ein rundes und gelungenes Angebot anzubieten, mit dem sich auch Geld verdienen lässt.

Statt ewig über den Billigmarkt zu jammern, der am Tropf der Industrie hängt, sollten wir dankbar sein, dass uns diese Form von Friseurbetrieb die Kunden wegnimmt, die kaum Kreatives auf den Kopf gezaubert haben wollen oder mit denen bei einem Damenschnitt für 25 Euro bereits Diskussionen ausbrechen, als müssten sie Haus und Hof versteigern, um sich einen Haarschnitt leisten zu können. In der Entwicklung der letzten fünf und der nächsten fünf Jahre liegt für wirklich gute Friseure wohl die grösste Chance, die es im Friseurbusiness in den letzten Jahrzehnten gab.

 

Marktchancen im Beautymarkt entdecken

Wer die Zeichen der Zeit erkennt und auf Rasse statt Klasse setzt, der kann in nächster Zeit ein Wachstum erzeugen, von dem andere Branchen träumen. Warum ich heute so drastisch Worte benutze? Weil man im Beratungsalltag immer noch auf Frustration und Misserfolg trifft, statt auf geöffnete Augen und Goldgräberstimmung. Gerade Sie als Friseure sind doch geradezu prädestiniert dafür, in der Beautybranche richtig Gas zu geben. Sie haben ein Geschäft, Mitarbeiter, viele Kunden, in der Regel einen passablen Standort - besetzen also alles, von dem ein Anfänger, der beispielsweise aus der Kosmetikbranche kommt, träumt.  Da stellt man sich als Intensivbeobachter der Beautybranche schon mal die Frage, warum Friseure das viele Geld, das auf der Strasse liegt, nicht einfach aufheben und sich beschweren, wenn ein anderer kommt und lachend die Scheinchen aufhebt. Ja, liebe Friseure, es ist allerhöchste Eisenbahn, das Selbstbild zu überdenken und antrainierte oder gar angedichtete Schranken zu überspringen. Wer Friseur denkt, bleibt Friseuse, wer Beauty und Kunden denkt, fängt an, sich aus der breiten Masse zu heben wie Phönix aus der Asche. Und das finden, wie Sie als geneigter Leser meiner Kolumne wissen, sowohl Mitarbeiter, als auch Kunden klasse! Hier kommen, wie immer, sofort umsetzbare Tipps für die Phönix- Startbahn:Eine Kosmetikkabine kostet heute gerade mal so viel wie zwei Arbeitsplätze und Arbeitsmaterial ist für einen Appel und ein Ei zu haben.

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