Krisenmanagement für Friseur-Unternehmer
Krisen überstehen durch Kostenmanagement
Wenn eines in einer Krise nicht klappt, dann die Formel: Augen zu und durch. Wähle eher die Gegenstrategie: Augen auf. Wirf ein Auge auf alle Kosten und entdecke verborgenes Potenzial. Nutze die Energie die durch eine Krise freigesetzt wird zur Analyse aller Kostenfelder und zu Verhandlungen.
1. Sparen Sie
Sammeln Sie Bargeld, das mindestens 3-6 Monate reichen kann - falls irgend was verrutscht. Bleiben Sie liquide.
2. Kostenführerschaft* und Kostenkontrolle
Etablieren Sie ein Kostenmanagement. Reduzieren Sie Ihre Fixkosten. Kontrollieren Sie sofort alle Rechnungen und Verträge. Kündigen Sie Überflüssiges. Starten Sie Nachverhandlungen. Drücken Sie Ihre Mietkosten. Bis zu 30 Prozent können drin sein. Drücken Sie Ihre Finanzierungskosten für die letzte Einrichtung. Bauen Sie Ihr Waren-Lager ab.
3. Verhandeln Sie über alle Preise. Verhandeln kann man immer.
4. Kostenreduzierung auch im Privaten
Wechseln Sie Tarife oder Anbieter auch im privaten Bereich: Handyrechnungen, Internet, Kabelfernsehen, Versicherungen……Kleinvieh macht auch Mist.
5. Gleichen Sie Ihr Girokonto aus
Überziehen kostet bis zu 14 Prozent Zinsen. Sprechen Sie mit Ihrer Bank, wandeln Sie Ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten in einen langfristigeren Kreditvertrag mit niedrigeren Zinsen um.
6. Schluss mit allem Unrentablem
Sie haben eine unrentable Filiale? Schließen. Sie haben ein unrentables zweites Standbein? Weg damit – verkaufen oder auflösen. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft.
7. Personal
Stellen Sie Ihr Team auf den Prüfstand. Trennen Sie sich jetzt von Mitarbeitern, die nicht zum Unternehmensprofit beitragen.
8. Umwerben Sie die Mitarbeiter Ihrer Konkurrenz
Vielleicht können die kein Gehalt zahlen, oder kürzen Gehälter.
9. Produkte
Bauen Sie Ihr Lager ab – binden Sie kein Kapital. Starten Sie Sonderverkaufsaktionen, tauschen Sie Bleienten gegen Schnelldreher.
10. Überdenken Sie Ihr Produktportfolio
Wenn die Leute weniger Geld haben, wählen manche sicher preiswertere Produkte – vielleicht nehmen Sie eine weitere preiswertere Marke auf.
11. Neukundenaktionen
Suchen Sie schon heute nach neuen Kunden mit einem höheren Einkommen. Ihr Einkommen hängt direkt von Einkommen Ihrer Kunden ab.
12. Preiswerte Werbung
Starten Sie mit kostengünstigem Guerilla Marketing – bilden Sie Kooperationen.
13. Preise
Etablieren Sie ein mehrstufiges Preissystem in Ihrem Salon, damit Sie Kunden mit niedrigerem Einkommen nicht verlieren: Junior Stylist, Stylist….und bieten Kunden mit einem hohen Einkommen einen Top-VIP-Service: Master Stylist, Art Direktor.
14. Umsätze
Legen Sie einen Fokus auf den Ausbau der Umsätze mit bestehenden Kunden: neue Services wie Beauty, Nail. Pushen Sie den Produktverkauf.
15. Expansionspläne?
Bald schwächelt Ihre Konkurrenz, dann ist die Zeit für Übernahmen. Ladenmieten in guten Lagen brechen ein – gute Zeiten für Verhandlungen.
16. Prüfen Sie Ihre Ausgaben
Prüfen Sie ab sofort alle Ausgaben doppelt. Streichen Sie, was Ihnen keinen Umsatz und Gewinn bringt. Schieben Sie unwichtige Reparaturen, Neukäufe, Renovierungen und Investitionen auf.
17. Achtung Banken
Einige Banken kündigen überraschend Salonkredite. Seien Sie vorbereitet. Sprechen Sie noch in den nächsten Tagen mit einer Sparkasse und sichern Sie sich ab, falls Ihre Hausbank auf eine solche Idee komm
18. Ernennen Sie einen Manager für die Kostenkontrolle im Salon: Saloncontroller.
19. Schulen Sie Ihr Team, damit die variablen Kosten sinken: weniger Wasser, geringere Verschwendung beim Haare färben.
20. Motivieren Sie Ihr Team, damit die variablen Lohn-Kosten sinken: weniger Krankheitstage, positive Einstellung und Freude an der Neukundengewinnung.
Definition Kostenführerschaft
Sie können Ihre Gewinne steigern, wenn Sie Kosten reduzieren. Wenn Ihre Konkurrenz bei gleichen Preisen höher Kosten produziert, können Sie die Kostenführerschaft übernehmen. Damit meinen wir aber nicht die Qualität der Dienstleistung sondern die Reduzierung der fixen- und variablen Kosten. Noch besser: steigern Sie Ihre Umsätze bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten. Fixkosten: Miete, Kredite, Finanzierungen, Grundgebühren, variable Kosten: Strom, Telefon, Wasser, Produkte, Personal.