Produkt und Herstellung wählen

So geht es nach der Ideenfindung weiter

Die Idee für ein Produkt ist oft schnell gefunden, denkt man. Der Weg dahin, sich wirklich für ein Produkt zu entscheiden, das man dann auch wirklich herstellen möchte und kann, ist lang. Es lohnt sich aber, dranzubleiben, denn was gibt es Schöneres, als „sein Baby“ zur Welt zu bringen?

Es gibt verschiedene Wege, eine eigene Linie, z.B. eine Make-up-Linie, auf den Markt zu bringen.

Herstellung, White-Labeling oder Weiterverkauf?

Grundsätzlich kann die Gründung einer eigenen Marke, eines eigenen Produktes, einfach oder auch sehr komplex sein. Es kommt drauf an was du vorhast:

  • Wiederverkauf
  • Herstellung eigener Cremes in der eigenen Küche
  • Entwicklung von Rezepturen in Kooperation mit einem Kosmetikhersteller

Du muss wissen, wie viel Zeit und Geld du hast. Die Entscheidung hängt zum großen Teil von deinen finanziellen Möglichkeiten, deinen Fähigkeiten und von der Komplexität der Rezeptur deines Produkts ab. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Produkte für deine eigene Make-up-Marke herstellen kannst – oder auch beschaffen kannst.

Eigene Herstellung von Kosmetik

Es gibt durchaus Produkte, die man zuhause herstellen kann, z.B. Badezusätze, Gesichts-Öle/-Cremes oder Lippenpflege. Wichtig ist es, dass du deinen Produktionsprozess sorgfältig testest und die Rezeptur immer beibehältst, wenn du sie erst einmal gefunden hast. Denn natürlich muss die Rezeptur einheitlich bleiben, wenn du zum Beispiel mal in eine „richtige“ Herstellung in einer kommerziellen Anlage wechselst. Und das ist ja sicher dein Ziel, dass du mal wächst.

Generell ist es wichtig, dass du dich bei der Herstellung an Vorschriften hältst. Die EU-Kosmetikverordnung regelt die Verpflichtungen und Anforderungen bei der Herstellung von Kosmetik. Selbst, wenn du dein Produkt erst einmal im eigenen Keller oder in der Küche herstellst – musst du dich daran halten.

White-Label-Herstellung

Mit White-Label- oder auch Private-Label-Produkten sind generisch hergestellte Produkte gemeint, die ggf. noch mit Duft und Farbe angepasst werden können und dann unter deinem Branding verkauft werden. Es ist dann so, dass viele Marken die gleiche Rezeptur verwenden, die in der gleichen Anlage hergestellt werden. Sie werden aber jeweils leicht abgeändert z.B. im Duft und auch mit einer anderen Verpackung versehen. White Label ist also eine gute Möglichkeit, schnell von der Idee zum fertigen Produkt zu gelangen, wenn du zum Beispiel schnell einen Trend umsetzen möchtest. Dann musst du keine neue Rezepturen testen – was mitunter langwierig und kostspieliger sein kann. White Label eignet sich für Marken, die eher ein neues Konzept als ein neues Produkt verkaufen möchten – die also eher Wert auf die „Geschichte drumherum“, also das Konzept oder auch die Verpackung legen. Wenn du großer Fan von Regenbögen bist und deine Verpackungen bunt und die Produkte knallig aussehen sollen, dann kommt es vielleicht weniger auf einen einzigartigen und neuartigen Inhalt, sondern eher auf das Äußere an. Man verkauft ja auch die Optik, das Gefühl und die Geschichte mit. White Label eignet sich dann ziemlich gut für deine Idee.

Einzigartige Rezepturen entwickeln

Komplizierter und aufwändiger ist es, eigene und einzigartige Rezepturen herzustellen. Dazu musst du dir z.B. eine Produktionsanlage suchen. Große Marken haben sie und es ist oft möglich, in diesen Produktionsanlagen zu produzieren.

Mit Chemikerinnen und Chemikern kannst du eine eigene Rezeptur nach deinen Vorstellungen entwickeln. Wie soll das Make-up riechen, wie aussehen, was soll es können, für wen geeignet sein? Fragen, die du dir vorher stellen und sie auch beantworten können solltest.

Wie soll der Hersteller sein und was soll er können? Möchtest du regelmäßig dort vorbeischauen und den Prozess eng begleiten? Dann muss er in der Nähe sein. Lerne das Team kennen, baue eine Beziehung auf.

Wähle den Partner, der dir das beste Gefühl gibt, dass er dir Qualitätsprodukte liefern kann. Suche dir ggf. auch Produktentwickler und Berater, die dich durch den Prozess begleiten. Man kann nicht alles alleine schaffen. Muss man auch nicht.

Kosmetik kuratieren und weiterverkaufen

Es ist auch möglich, Produkte wie Make-up online zu verkaufen und selbst nichts Eigenes herzustellen. Du überspringst in diesem Fall die Herstellung. Du kaufst hier Produkte verschiedener Marken ein, um deinen Kundinnen und Kunden ein kuratiertes Einkaufserlebnis zu bieten. Beispielsweise kannst du Produkte für bestimmte Hauttypen ein und weiterverkaufen oder auch natürliche Produkte. Biete den Kundinnen und Kunden Hilfestellung und Unterstützung bei ihren Problemen an – Kunden lieben es, wenn man ihren Alltag leichter macht. Was gibt es hier zu beachten? 

  • Wer bietet die Marke, die du anbieten möchtest, noch auf deinem Markt an?
  • Gibt es versteckte Kosten, wenn du z.B. Produkte importierst? Zollgebühren?
  • Ist Dropshipping eine Lösung für dich? Die Lieferung erfolgt hier direkt vom Hersteller/Großhändler an die Kunden – das spart Kosten und Zeit.

Weißt du schon, welchen Weg du gehen möchtest?

 

Hier geht’s zu Teil 3: Aufbau deiner Marke

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