Feuern fair gestalten

Frustrierte und wütende Ex-Mitarbeiter

Trenn dich von Mitarbeitern auf eine faire Art und Weise

Schütze das Image des Unternehmens

Tagaus Tagein lesen wir Stellengesuche oder führen Telefonate mit enttäuschten, frustrierten oder sogar wütenden Menschen, die gerade ihren Arbeitsplatz verloren haben. Bekannt ist ihnen sicher auch die Situation mancher Vorstellungsgespräche, in denen Bewerber den Frust über den ehemaligen Arbeitgeber ausgießen. Solch schmutzige Wäsche findet sich sogar in Stellengesuchen und Lebensläufen. Da arbeiten Saloninhaber jahrelang am Aufbau eines positiven Images, veröffentlichen Kollektionen, arbeiten auf Shows, setzen sich sozial ein und gehen mit einer "unschönen "Trennung", das Risiko einer Demontage des Images ein. Dieses Image bekommt nicht nur nach Außen, sondern auch nach Innen Risse und Vertrauensverluste.


Jedes Nachtreten und sei der Grund auch noch so nachvollziehbar, hinterlässt bei den bestehenden Mitarbeitern einen faden Nachgeschmack und die Angst, dass dieses Schicksal auch dir eines Tages widerfahren wird. Versuche auch in schwierigen Situationen solche Erfahrungen nicht persönlich zu nehmen. Alle Menschen möchten Achtung und Verständnis erfahren, auch solche von denen Sie sich trennen müssen. Bestimmt findest du einen Grund der es Wert ist, ein Entlassungsgespräch auf eine neutrale und menschliche Weise zu führen.

 

Das Image des Unternehmens wird durch solche Tatbestände aufs Schwerste beschädigt. Grund genug den Trennungsprozess von einem Mitarbeiter gezielt zu managen, denn nicht nur für den Gekündigten, sondern auch für das Unternehmen gilt es Schaden abzuhalten.

 

Es liegt in der Hand der Führungskraft, als wie fair eine Kündigung empfunden wird. Mit der Situation konfrontiert, reagieren viele Chefs und Salonmanager falsch und irrational. Gründe sind Unwissenheit, Angst und auch die persönliche Einstellung. In Vorstellungsgespräche und die Bewerberauswahl fließt ungleich mehr Energie, als in die Trennungssituation.

 

Wie aber lässt sich dieser schwierige Prozess gestallten? Ganz direkt? Bei einem Essen? Nach Feierabend? Was, wenn die Gekündigte anfängt zu weinen? Was wenn sie droht? Kann die Kündigung nicht eine neutrale Instanz übernehmen?

 

Um eine klare Ansage kommen Sie in unseren Augen nicht herum. Das ist der Beste Weg. Konsequent in der Aussprache, aber auch mit Mitgefühl. Salonmitarbeiter die vor einer Kündigung stehen, ahnen es schon meist und damit keine falsche Hoffnung geweckt wird, ist es völlig unangebracht mit Smalltalk erst um den heißen Brei herumzureden und sich in "Vielleichts" zu verlieren. Dieses Rumgeeier erzeugt mehr Schaden und Wut. Mitarbeiter fühlen sich für dumm verkauft oder sind schlicht weg überfordert, die Situation zu verstehen.

 

Stehe vor einem Kündigungsgespräch, so plane die Aussprache derselben im dritten oder fünften Satz. Danach gib es für den Moment eigentlich nicht mehr viel zu reden geben, denn dein Gesprächspartner wird unter Schock stehen und konstruktive Gespräche sind nicht mehr möglich. Bestenfalls reagieren Gekündigte sehr persönlich. Manche weinen, andere betteln oder drohen. Auch Handgreiflichkeiten soll es schon gegeben haben.

 

Bleibe ruhig. Lasse dich auf keine Diskussion ein, denn zu diskutieren gibt es nichts mehr. Die Entscheidung ist gefallen. Wiederhole die Entscheidung und teile mit, dass dir die Entscheidung Leid tut. Damit lässt du deinem Gegenüber Zeit sich zu beruhigen. Bleibe ruhig und verschließe im richtigen Moment deinen Mund.

 

Den Arbeitsvertrag betreffende Details, eine Freistellung, Abgeltung von Urlaubstagen, Restarbeitszeit und andere Fragen gehören in ein Folgegespräch, das fest vereinbart ein oder zwei Tage später stattfindet. Sei fair und kündige einem Mitarbeiter niemals freitags (oder samstags). Mit einer solch schlechten Nachricht in das Wochenende entlassen zu werden ist fahrlässig und offenbart ein Mangel an Verantwortungsgefühl.

 

Zögere ein Trennungsgespräch niemals zu lange hinaus, denn sonst blickst du der Gefahr in das Auge, das die bevorstehende Entlassung als Gerücht die Runde macht. Bespreche und plane die Entlassung falls vorhanden, mit der Personalabteilung oder deinem Anwalt, die arbeitsrechtrelevante Fragen und klopfe die arbeitsrechtlichen Einschränkungen ab. Denn die Entlassung wird zur Katastrophe wenn der Mitarbeiter sagt "nein ich bleibe" und kommt damit vor Gericht durch. Dann stehst du vor einem Scherbenhaufen, dein Ansehen sinkt und die Produktivität des Salons bricht ein. Ein solches Verfahren kostet Zeit und Nerven. Im schlimmsten Fall hast du anschließend einen Aufwiegler in der Gruppe. Du musst dann sofort die Nähe zu deinem Team suchen und versuchen den Schaden abzuwenden.

 

Zu einer Trennung gehört immer auch das Gespräch mit dem restlichen Team. Es soll die Hintergründe und die Zusammenhänge der Personalie erfahren und verstehen. Ohne das Persönlichkeitsrecht des Entlassenen zu verletzen, wird Bedarf bestehen, zu erfahren in wie weit die Entlassung, die anderen Mitglieder des Teams betrifft und ob noch weitere Einschnitte zu erwarten sind. Trennungsgespräche sind für niemand eine Freude und wenn dir persönlich die Sache zusetzt, hilft dir vielleicht der Gedanke: Lieber ein Stylisten verlieren als den ganzen Salon einem Risiko aussetzen.

 

Nur so ist eine Kündigung gültig, sagen Anwälte

Einfach so jemanden entlassen - das geht in Deutschland nicht. Man braucht gute Gründe für eine ordentliche Kündigung. Juristen unterscheiden zwischen einer

Personenbedingten (etwa bei langer Krankheit), einer
Verhaltesbedingten (etwa bei Leistungsmängeln oder Nebentätigkeiten) und einer

Betriebsbedingten Kündigung (etwa bei Stilllegung der Firma).

Fristlos entlassen werden kann nur, wer sich schwere Fehler geleistet hat; zum Beispiel stiehlt oder Dienstgeheimnisse verrät. In diesem Fall muss die schriftlich mit leserlicher Unterschrift erfolgen; SMS oder E-Mail sind ungültig. Für bestimmte Personengruppen wie Schwerbehinderte oder Schwangere gilt erhöhter Kündigungsschutz.

 

Dein

Knuth Arndt

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