47. Standpunkt Wechsel zum Standort Wechsel

Der Standort wird für ein Friseurunternehmen wichtiger und damit Erfolgsbestimmend.

Die Standortwahl für ein Friseurunternehmen

Die Bedeutung des Standorts eines Friseursalons hat an Bedeutung für den Erfolg gewonnen.

Der Standort galt viele Jahre nicht als der entscheidende Erfolgsfak­tor. Dafür sprach weniger der Mißerfolg manches Friseurs in sehr gu­ter Lage als die Erfolge vieler Friseure in Lagen, in denen kaum ein Einzelhändler Erfolg haben kann.

Nun haben sich einige Dinge gewandelt, der Standort wird wichtiger:

  • Immer mehr Menschen entschließen sich spontan zum Friseurbe­such, wenn sie einen bekannten und/oder interessanten Friseur sehen.
  • In Nebenlagen ist es um die Friseure herum oft recht einsam geworden: Andere Einzelhändler haben dichtgemacht oder sind weggezogen. Das Niveau ganzer Straßen ist gesunken. Die Ein­kaufszentren auf der grünen Wiese haben eher die Geschäfte in
    Nebenlagen gekillt als die in den Innenstädten.
  • Die Verkaufssortimente vieler Friseure, die dem Kunden einen un­auffälligen Vorabcheck ermöglichten, gibt es auch nicht mehr.

 

Stärker frequentierte Standorte

Einen guten Standort mit hoher Frequenz braucht auch der Friseur.

 

Aber sind sie bezahlbar? Auch da hat sich einiges geändert:

  • Die  Mieten  in  Nebenlagen  sind  in  vielen  Städten  rückläufig, manchmal sogar schon in Ib-Lagen.
  • Der Friseur braucht nicht mehr so viel Platz wie früher. Beim tradi­tionellen Waschen/Legen in Verbindung mit vielen Färb- und Dau­erwellbehandlungen wurde pro Vollkraft mit einem Platzbedarf von 3 bis 4 im Damensalon gerechnet. Jetzt reicht 2:1, manchmal - bei reinen Schneidesalons - sogar 1:1.
  • Die theoretische Ladenöffnungszeit wurde länger, so daß höhere Mieten durch ausgedehntere Ladenöffnungszeiten ausgeglichen werden können.

     

     

    Die Konkurrenzsituation

    hat sich auch oft gewandelt. Die meisten Friseure sind aus den Ia-Lagen Parterre in Groß- und Mittelstädten verschwunden. Wer als neuer Friseur ganz schnell die Nummer 1 in seiner Stadt werden will, muß auch einen entsprechenden Standort haben. Deshalb sind sol­che Geschäfte oft in Ia-Lagen, aber im 1. Stock.

    Es hat keinen Zweck, einfach die Passanten zu zählen, um die Qua­lität eines Standortes und die Geeignetheit für ein Friseurgeschäft zu ermitteln. Neulich beobachtete ich in einer touristischen Hochburg, daß in der Fußgängerzone mit einer Mischung von exklusiven Läden und touristischen Ramschgeschäften auf der vollen Straße kaum Einheimische zu sehen waren. Einem Friseur, der dort einen Eigentumsladen hat, würde ich entweder raten, den Laden zu hal­bieren und mit der Fremdmiete den Lebensabend zu sichern oder aber vollständig an einen Einzelhändler zu vermieten und in eine Ib-oder Ila-Lage zu gehen. Hier in Darmstadt z.B. hat ein renommiertes Strumpfgeschäft eine Ecke von 4m2 an einen Brezefbäcker abge­geben und kassiert eine unvorstellbar hohe m2-Miete.

    Wichtig ist nicht nur, wieviel Passanten vorbeilaufen, sondern auch, wieviel Menschen vorbeifahren. Da kann eine citynahe Ausfallstraße interessanter sein als ein stiller Platz mitten im Zentrum mit be­schränkten Parkmöglichkeiten. Der langen Rede kurzer Sinn: Überprüfen Sie Ihren Standort und fragen Sie sich, ob er im Hinblick auf die geänderte Situation noch die beste Wahl ist. Tun Sie einfach so, als ob Sie neu in die Stadt kämen und sich einen Standort aussuchen könnten. Fachleute nennen das Zero-Base-Planung. Wenn Sie den günstigsten Standort gefunden haben, fragen Sie doch einmal den Mieter, ob er nicht aufhören will. (Eine Checkliste zur Standorteinschätzung finden Sie im ersten Teil als Thema 33).

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