Friseurdienstleistung und Unternehmensführung

Friseur-Unternehmer versus Friseur-Handwerker

Ein Friseurdienstleister muss eine Führungspersönlichkeit sein, ein Friseur-Handwerker nicht. Während der Handwerker lediglich eine Dienstleistung ausführt, trägt der Friseurdienstleister zusätzlich Verantwortung für Beratung, Kundenführung und die Gestaltung des gesamten Erlebnisses im Salon. Neben der handwerklichen Arbeit ist die Beratung eine zentrale Aufgabe des Friseurdienstleisters – und Beratung bedeutet immer auch Führung.

Die Aufgaben als Führungspersönlichkeit in einem Friseurunternehmen

Die wichtigste Aufgabe einer Führungspersönlichkeit besteht darin, Verantwortung für die eigene Energie zu übernehmen und gleichzeitig das Umfeld zu stärken. Dies betont der renommierte Managementexperte Peter Drucker. Führung im Friseurberuf geht weit über fachliche Fertigkeiten hinaus – es geht um Inspiration, Orientierung und die Entwicklung von Mitarbeitern und Kunden.

Unternehmer und Handwerker – zwei Rollen mit unterschiedlichen Anforderungen

Ein Friseurdienstleister agiert als Führungspersönlichkeit, indem er nicht nur handwerklich arbeitet, sondern auch seine Kunden und Mitarbeiter lenkt. Führung bedeutet, Menschen durch einen Prozess zu begleiten, in dem sie sich weiterentwickeln können.

Ein Bergführer ist ein gutes Beispiel:

  • Ein Anfänger wird eng geführt und an die Hand genommen.

  • Ein Fortgeschrittener bekommt einen festgelegten Weg vorgegeben.

  • Ein erfahrener Bergsteiger findet seinen eigenen Weg, bleibt aber im Austausch mit seinem Begleiter.

Diese Prinzipien lassen sich direkt auf die Führung von Mitarbeitern und Kunden im Salon übertragen:

  • Neue Mitarbeiter benötigen klare Anweisungen und Unterstützung.

  • Erfahrene Mitarbeiter brauchen einen Mentor, der sie inspiriert, aber nicht ständig kontrolliert.

  • Kunden werden je nach ihrem Wunsch nach Orientierung oder Eigenständigkeit durch den Entscheidungsprozess geführt.

Führungsverhalten im Salon

Es gibt zwei Ansätze in der Führung:

  • Ein Salon, der Kunden und Mitarbeiter von sich abhängig macht.

  • Ein Salon, der Kunden und Mitarbeiter dazu befähigt, selbstständige Entscheidungen zu treffen.

Viele Friseure träumen von einer Zeit, in der Kunden regelmäßig auf den Friseur angewiesen waren. Diese Denkweise führt dazu, dass Mitarbeiter ebenfalls in einer Abhängigkeit gehalten werden und sich nicht selbst führen können. Wer nicht in der Lage ist, sich selbst zu organisieren und zu motivieren, wird auch seine Kunden nicht eigenständig beraten können.

Autoritäre Führung kann kurzfristig funktionieren, da sie klare Strukturen bietet. Doch langfristig entsteht ein Team, das nicht eigenständig handelt. Gute Führung bedeutet, Eigenverantwortung zu stärken und sowohl Mitarbeiter als auch Kunden auf ihrem individuellen Entwicklungsweg zu begleiten.

Fazit

Ein erfolgreicher Friseurdienstleister muss mehr als nur technisches Können mitbringen. Er muss seine Mitarbeiter und Kunden auf Augenhöhe führen, sie inspirieren und weiterentwickeln. Wer in der Lage ist, eine Kultur der Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu etablieren, schafft einen zukunftsfähigen Salon, der nicht auf Abhängigkeiten, sondern auf nachhaltiger Entwicklung basiert.

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