Einmal Amerika hin und zurück Teil 35

Freitag geht es weiter nach Santa Monica. Der wohl schönste Stadtteil von Los Angeles, direkt am pazifischen Ozean gelegen, ist zugleich auch der Sitz der Vidal Sassoon Academy. In einem persönlichen Gespräch mit Stephen Moody, dem Leiter der Schule, realisiere ich erstmals hautnah, wie viel ein Mensch bewegen kann. Auf seine Frage, warum ich all die Kosten und Mühen dieses Trips auf mich nehme, antworte ich ihm „to make a difference". Daraufhin erzählt er mir die eindrucksvolle Geschichte eines Mannes, der einst von einer einfachen, aber visionären Frau gebeten wurde, sein Wissen und Können an andere weiterzugeben. Dies begab sich in England, in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Frau war eine tüchtige Friseurin, die keine Kosten und Mühen scheute - nicht einmal die damalige beschwerliche Reise -, um einen Mann zu treffen, der ihrer Meinung nach ein begnadeter Haarkünstler war. Doch ihre persönliche Begeisterung war ihr nicht genug, sie wollte, dass mehr Menschen, so wie sie selbst, von den Techniken und Anschauungen lernen können. Sie wollte „einen Unterschied machen", so fragte sie diesen Mann, ob er willens sei, sein Können und seine unnachahmliche Art, Wissen zu vermitteln, auch an andere weiterzugeben. Diese Frau war niemand anderes als die Mutter von Stephen Moody. Und ja, man kann es schon ahnen, der Mann war kein geringerer als Vidal Sassoon persönlich. Der Rest ist Geschichte. Wird einem erstmal bewusst, wie stark der Glaube macht - ob an eine Person oder eine Sache - kann einen so schnell nichts aus der Bahn werfen.

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