Reisebericht Vietnam - Tom Kroboth

Gooood Mooooorning Vietnaaaaam!!!!

Schon lange hatte ich davon geträumt, einmal nach Vietnam zu reisen. Ich liebe Asien und habe dort schon viele tolle Erfahrungen sammeln dürfen. Umso grösser war die Freude, als ich erfahren habe, dass ich die Firma c:ehko in Vietnam vertreten soll. Wir planten eine grosse Eröffnungsshow, die restlos ausverkauft war, und einen zweitägigen „Look and Learn“-Workshop.

 

Die Anreise war mehr oder weniger anstrengend: Hamburg – München, München – Moskau, Moskau – Hanoi; fast 30 Stunden dauerte die Tour, aber es hat sich gelohnt! Hanoi ist definitiv eine Reise wert und wir haben mehr als nur gestaunt, als wir diese riesige Stadt (über 7 Millionen Einwohner) zuerst einmal mit dem Auto erkundet haben. Allein das ist schon ungewöhnlich, da fast jeder in Hanoi auf einem Motorrad unterwegs ist. An die 4 Millionen davon sind täglich unterwegs und bestimmen den Verkehr in Hanoi. Man bekommt den Eindruck, dass es nur eine Verkehrsregel gibt, nämlich dass es keine Regel gibt. Trotzdem fließt der Verkehr durch die Stadt, mal mehr, mal weniger schnell.

 

Angekommen im Green Spa, einem Kooperationspartner unserer Firma, wurden wir sehr herzlich empfangen und haben über die Räumlichkeiten des Salons gestaunt. Nur vier Stühle auf engstem Raum für acht Friseure, das erschien uns sehr klein. Aber wie ich später festgestellt habe, ist es in Vietnam üblich, sehr kleine Salons zu führen. Selbst die „Großen“ im Business haben sehr kleine Salons, da man nicht den Eindruck erwecken möchte, zu teuer zu sein. Auch die Frage, warum in einem Salon, in dem so viele Friseure arbeiten, nur so wenig Stühle zur Verfügung stehen, hat sich von alleine geklärt. Bis zu fünf Friseure arbeiten gleichzeitig an einer Kundin – für uns unvorstellbar, predigen wir doch schon ewig höchstens zwei Friseure pro Kundin – ist dort ganz normal und wird als hochprofessionell angesehen.

 

Leider spricht kaum ein vietnamesischer Friseur Englisch und so konnte ich mich nur schwer unterhalten, jedoch wurde mir so viel Respekt und Wohlwollen entgegengebracht, dass dies nicht weiter schlimm war. Das Modelcasting für unsere Show und Workshops hingegen gestaltete sich schwierig. Viele der Mädchen haben lange Haare und wollten sich nicht wirklich verändern lassen.

 

Etwas ganz Neues hat Krysztof Cyborowski (im weiteren Textverlauf Krys genannt), und mich sehr irritiert: eine Art Ansatzdauerwelle. Zuerst dachten wir, es sei einfach eine schlecht gemachte Dauerwelle. Diese Ansatzdauerwelle schädigt das Haar, ist jedoch hier an der Tagesordnung. In etwa an der Hutlinie setzen die Vietnamesen eine Welle, die aussieht wie gekreppt, und die den Haaransatz hebt. Ich konnte nicht genau herausfinden, warum und wie diese Welle durchgeführt wird, aber ich erkläre es mir so: Die Luftfeuchtigkeit in Vietnam ist sehr hoch, alle fahren auf ihren Mopeds mit Helm durch die Gegend, und diese Welle verhindert durch die veränderte Struktur, dass das Haar am Kopf plattgedrückt wird.

 

Mithilfe unseres Dolmetschers haben wir dennoch tolle Mädchen gefunden, die offen für Veränderungen waren. Es gibt wirklich wunderschöne Mädchen dort! Wie überall auf der Welt besteht die Schwierigkeiten bei so dunklen Haaren darin, kühle, hellere Töne zu erzielen und unsere Assistenten versuchten ganz genau zu erfahren, wie wir es schaffen, diese mit unseren Haarfarben zu erzielen: viel Farbe, ein nicht so hoher Anteil an H2O2 und Zeit! Wir stießen auf Verwunderung, denn in Vietnam muss alles sehr schnell gehen. Die Ergebnisse sprachen jedoch für uns und unsere Produkte, die dort sehr gefragt sind. Insbesondere unsere Creme- Blondierung von me mademoiselle, mit 3 oder 6 % angewendet, hat in den Augen der vietnamesischen Friseure wahre Wunder vollbracht. Super Aufhellungsgrad, ohne das Haar zu schädigen und mit einem leichten Toner abgetönt, hat sie richtiggehend geflasht.

 

Der Tag der Großen Show brach an und ich stand vor einem Rätsel. Wie sollte das alles nur klappen? Mit der Organisation ist es in Vietnam etwas schwierig. Hatten wir gestern zu viele Assistenten, fehlten sie heute fast gänzlich. Aber ein Telefonanruf genügte und plötzlich standen ganz neue Friseure vor uns, Gäste der Show, die sich nichts Besseres vorstellen konnten, als uns zu assistieren und tolle Arbeit abzuliefern! Trotz der Verständigungsprobleme hatten wir viel Spass und die Show konnte beginnen. Wir überzeugten durch neue Looks und tolle Haarfarben und mein Avantgarde-Part am Ende rundete das Ganze auf eine neue Art perfekt ab. Die Show war sehr emotional aufgebaut, mit viel Tanz und ergreifender Musik. Am Ende sang sogar die Gattin unseres Disbritutors selbst auf der Bühne einen vietnamesischen Love Song und das Publikum sang total ergriffen mit! So sind sie, unsere vietnamesischen Kollegen. Liebenswert, emotional einfach total nett! Auch uns standen am Ende die Tränen in den Augen. Es war toll mit euch!

 

Bei der Gelegenheit muss ich erwähnen, dass ich nicht alleine auf der Showbühne stand und meine vietnamesischen Kollegen ganz tolle Haarschnitte, Farben und Styling-Looks präsentiert haben. Hier konnte man sehen, das der Einfluss von Vidal Sassoon im Schneidebereich ganz groß ist. Das ermunterte mich und ich freute mich auf unseren „Look and Learn“-Workshop am nächsten Tag. Sechs Jahre Vidal Sassoon in Hamburg, besser geht’s nicht.

 

Und genau so ist es! Beim „Cut and Colour“-Workshop schauten uns unsere Kollegen genau über die Schulter. Als ich meinte, wer Interesse habe, könne gerne auf die Bühne kommen, stürmen sie die Bühne und Krys und ich konnten uns fast nicht mehr bewegen. Sie hinterfragten alles und es war eine Freude, die Begeisterung in ihren Augen zu sehen, als ich meine Techniken erklärte, welche sie auch gleich analysierten, oder als Krys seine Farbformeln präsentierte. So viel Interesse und Neugier erfüllte uns mit Stolz und wir freuten uns extrem über das super Feedback. Bei der Urkunden-Verleihung am Ende des Workshops wollte sich jeder Einzelne mit uns fotografieren lassen und wir fühlten uns ein bisschen wie Stars – mit jeder Menge Respekt und Zuneigung überhäuft.

 

Der zweite Tag unseres „Look and Learn“-Workshops drehte sich ganz um die Dauerwelle. Unser vietnamesicher Ambassador präsentierte die klassische Technik der Dauerwelle in Vietnam – und ich muss sagen die Dame hat mich echt beeindruckt.

 

Tolle Wellen in gefärbten Haaren, welche sie nur mit den Händen trocknete. Das Haar sah super glänzend und gepflegt aus. Sie erklärte ganz genau, und obwohl ich kein Vietnamesich spreche, konnte sogar ich ihr gut folgen. Mit voller Begeisterung erzählte sie, wie toll die Dauerwelle von c:ehko für diese Technik funktioniert. Die Verkaufszahlen für dieses Produkte sprechen für sich. Krys und ich haben uns für eine Technik entschieden, die dem Haar eher einem Beachlook verleiht, viel Struktur und Bewegung, als würde man gerade vom Strand kommen. Das fanden unsere Kollegen interressant, dennoch bevorzugten sie das leicht gewellte Ergebnis unserer Kollegin aus Vietnam.


Ich bin dankbar dafür, dass wir auf unseren Reisen selbst noch so viel dazulernen können. Vielen Dank an unsere Kollegen in Vietnam, die uns so herzlich aufgenommen haben und uns so viel Respekt und Zuneigung entgegengebracht haben. Es war eine tolle Erfahrung und wir freuen uns schon auf das nächste Mal!


Ich blieb drei Tage länger in Vietnam und besuchte die legendäre Halong Bay, die zu den sieben Naturwundern gehört. Und ich habe die vietnamesische Gastfreundschaft genossen! Das Essen ist wunderbar, ich habe fast nur auf der Strasse gegessen. Die Menschen sind total freundlich zu Fremden. Hanoi ist eine faszinierende Stadt voller Gegensätze und hat mich komplett in ihren Bann gezogen. 

Gooood Mooorning Vietnaaam!!!

 

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