Kreisrunder Haarausfall ist immer ein Schock – doch wenn er Kinder und Jugendliche betrifft, wird er oft zur noch größeren Herausforderung.
Alopecia areata kann plötzlich auftreten, ohne erkennbare Ursache, und hinterlässt nicht nur kahle Stellen, sondern auch Unsicherheiten bei den jungen Betroffenen. Doch welche Symptome sind typisch, welche Behandlungen gibt es, und was kannst du als Friseur tun, um betroffenen Familien zu helfen?
Klinische Merkmale: Wie erkennt man Alopecia areata bei Kindern?
Alopecia areata tritt oft ohne Vorwarnung auf. Meist beginnt es mit einer oder mehreren kahlen, runden Stellen auf der Kopfhaut. Manche Kinder verlieren nur einzelne Haarpartien, während es in schwereren Fällen zu einem großflächigen Haarverlust (Alopecia totalis) oder sogar zum vollständigen Verlust aller Körperhaare (Alopecia universalis) kommt.
Runde oder ovale kahle Stellen auf der Kopfhaut
Plötzlicher Haarausfall, oft innerhalb weniger Wochen
Keine Narbenbildung oder Entzündungen an der Kopfhaut
Manchmal Veränderungen der Nägel, wie kleine Dellen oder Brüchigkeit
Therapeutische Herausforderungen: Welche Behandlungen gibt es?
Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder oft weniger medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Viele der gängigen Medikamente sind nicht für den jungen Organismus zugelassen oder bergen erhebliche Nebenwirkungen.
Kortison-Cremes und -Injektionen: Häufig erster Therapieansatz, helfen aber nicht in jedem Fall.
JAK-Inhibitoren (z. B. Baricitinib): Vielversprechend, aber noch nicht offiziell für Kinder zugelassen.
Lichttherapie: UV-Bestrahlung kann in einigen Fällen das Haarwachstum stimulieren.
Immunmodulatoren: Bestimmte Cremes können das Immunsystem an der Kopfhaut beeinflussen.
Was kannst du als Friseur tun?
Eltern und Kinder, die mit Alopecia areata konfrontiert sind, suchen nicht nur nach medizinischer Hilfe, sondern auch nach emotionaler Unterstützung. Dein Salon kann ein sicherer Raum sein, in dem sie sich gut beraten fühlen.
Einfühlsame Beratung bieten: Die Situation ernst nehmen, aber gleichzeitig einen positiven Umgang fördern.
Styling-Alternativen vorschlagen: Von modischen Kurzhaarschnitten bis hin zu kinderfreundlichen Perücken oder Tüchern.
Empfehlungen für Spezialisten geben: Falls Eltern unsicher sind, wo sie Hilfe finden, können Friseur:innen den Weg weisen.
Fazit: Hoffnung für junge Betroffene
Alopecia areata bei Kindern bleibt eine Herausforderung – sowohl medizinisch als auch emotional. Während es keine schnelle Heilung gibt, wächst das Wissen über effektive Therapien stetig. Bis dahin kannst du als Friseur eine wertvolle Unterstützung bieten, indem du Kinder und Eltern professionell begleitest und ihnen zeigst, dass Schönheit weit mehr ist als nur volles Haar.