Mitarbeiter sucht Arbeitsstelle

Der Friseursalon aus Sicht eines potenziellen Mitarbeiters

Eine starke Arbeitgebermarke ist im Friseurhandwerk essenziell. Eine junge Friseurin, aufgewachsen in einer Friseurfamilie, entschied sich, aus privaten Gründen eine neue Arbeitsstelle in einer Großstadt zu suchen. Sie sammelte Insider-Tipps zu sechs Friseursalons, rief dort an und vereinbarte unverbindliche Kennenlern-Termine an einem Donnerstag. Ihre Erfahrungen in diesen sechs Geschäften haben ihr einen tiefen Einblick in die Arbeitgeberkultur gegeben.

Bereits die Wartezeit in den Salons vermittelte ihr einen ersten Eindruck vom Betriebsklima. In einigen Fällen wusste sie nach wenigen Minuten, dass sie dort nicht arbeiten wollte. Ihre Beobachtung: Das reale Geschehen im Salon sagt oft mehr über die Arbeitskultur aus als ein vorbereitetes Bewerbungsgespräch. Spontane Besuche ermöglichen es Bewerbern, sich ein authentisches Bild zu machen.

Der Friseur-Arbeitsmarkt: Ein Käufermarkt

Der Friseur-Arbeitsmarkt ist heute ein Käufermarkt – das bedeutet, dass qualifizierte Fachkräfte mehr Auswahl haben als die Salons. Friseurbetriebe, die gute Mitarbeiter gewinnen wollen, müssen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren.

Stellen Sie sich vor, eine talentierte Friseurin ruft spontan bei Ihnen an und interessiert sich für eine Stelle. Eine souveräne Antwort könnte lauten: „Vielen Dank, dass Sie uns in Ihre Auswahl genommen haben. Ich habe aktuell viel zu tun, aber schauen Sie sich gerne erst einmal unser Geschäft an, unser Team und unsere Kunden. Dann sprechen wir in Ruhe und prüfen, ob wir zusammenpassen.“

Dieser Ansatz zeigt Wertschätzung und Transparenz. Anstatt nur auf formelle Bewerbungsgespräche zu setzen, sollten Arbeitgeber Gelegenheiten schaffen, in denen sich potenzielle Mitarbeiter ein echtes Bild vom Salon machen können.

Employer Branding im Friseurberuf

Viele Salons unterschätzen, wie wichtig Employer Branding für die Mitarbeitergewinnung ist. Ein attraktiver Arbeitgeber zeichnet sich durch folgende Faktoren aus:

  • Klare Unternehmenskultur: Was macht den Salon besonders? Welches Arbeitsumfeld erwartet neue Mitarbeiter?

  • Transparenz und Offenheit: Eine realistische Darstellung des Arbeitsalltags schafft Vertrauen.

  • Gute Arbeitsbedingungen: Flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein wertschätzendes Teamklima sind entscheidend.

  • Marketing für Arbeitsplätze: Genau wie Kundenmarketing sollte auch ein gezieltes Recruiting- und Employer-Branding-Konzept existieren.

Fazit: Salons müssen sich aktiv als attraktive Arbeitgeber positionieren

Der Fachkräftemangel ist real, doch viele Salons tun noch zu wenig, um sich als Wunsch-Arbeitsplatz zu präsentieren. Erfolgreiche Arbeitgeber investieren nicht nur ins Kundenmarketing, sondern auch in die Gestaltung einer starken Arbeitgebermarke. Denn wer heute talentierte Friseurinnen und Friseure für sich gewinnen möchte, muss mehr bieten als einen Job – er muss eine Perspektive schaffen.

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