Kleiner werden, größer denken

Wie du mit einer smarten Verkleinerungsstrategie neu durchstartest

Teil 3

Der Entschluss steht: Du willst downsizen. Weniger Fläche, weniger Stress, mehr Fokus. Aber wie gehst du den Umbau konkret an? Wie findest du raus, was bleiben darf – und was gehen muss? Und wie schaffst du das alles, ohne deine Stammkund*innen zu verlieren?

In diesem Artikel bekommst du eine klare Verkleinerungsstrategie an die Hand – Schritt für Schritt. Damit aus deinem großen Friseurladen ein kleines Erfolgsstudio wird, das zu deinem Leben passt.

 

  1. Der allererste Schritt: Deine Vision

Bevor du irgendwas kündigst oder verkleinerst: Mach dir klar, was du wirklich willst.

Frag dich:

  • Wie viele Tage pro Woche willst du arbeiten?
  • Wie viele Kund*innen pro Tag fühlen sich für dich gut an?
  • Was willst du verdienen – monatlich und jährlich?
  • Welche Leistungen machen dir wirklich Spaß?
  • Welche Zielgruppe möchtest du erreichen?

Tipp: Schreib’s auf. Schwarz auf Weiß. Diese „Mini-Vision“ wird dein Kompass für alle Entscheidungen.

 

  1. Leistungsspektrum aufräumen – weg mit dem Bauchladen

Viele Salons bieten alles an: Kinderhaarschnitt, Dauerwelle, Balayage, Rasur, Kosmetik… Das frisst Zeit, Produkte, Energie – und bringt oft wenig Fokus.

So gehst du vor:

  • Liste ALLE Leistungen auf, die du anbietest
  • Schau dir deine letzten 3 Monate an: Was wurde am meisten gebucht? Womit hast du am meisten verdient?
  • Streiche Leistungen, die dich nerven, kaum gefragt sind oder sich nicht rechnen

Beispiel: Du machst drei Dauerwellen pro Jahr? Weg damit. Stattdessen: Balayage, Pflege-Rituale oder ein Signature-Schnitt, der zu deinem Stil passt.

 

  1. Preisstruktur anpassen – mit weniger Kund*innen mehr verdienen

Ein kleiner Salon braucht keine Rabatte – sondern Selbstbewusstsein.

So entwickelst du ein faires, aber nachhaltiges Preiskonzept:

  • Rechne deinen Wunschumsatz pro Monat aus
  • Teile ihn durch die realistische Anzahl an Kund*innen, die du empfangen möchtest
  • So bekommst du deinen durchschnittlichen Zielpreis pro Termin

Beispiel: Du willst 4.000 € netto Umsatz bei 50 Kund*innen im Monat? Dann brauchst du im Schnitt 80 € pro Termin – entweder über Paketpreise oder Upselling.

Und: Deine Preise müssen zu deiner Spezialisierung und Zielgruppe passen. Wenn du Premium-Service bietest, darf (und muss) dein Preis das auch widerspiegeln.

 

  1. Teamverkleinerung oder Alleingang – deine neue Rolle finden

Willst du weiterhin ein kleines Team führen – oder lieber solo arbeiten?

Wenn du verkleinerst:

  • Offene Kommunikation: Sag deinem Team frühzeitig, was du vorhast – und warum.
  • Mitnehmen statt überrumpeln: Vielleicht will jemand Teilzeit bleiben oder dich beim neuen Konzept unterstützen.
  • Rechtliche Klarheit: Kündigungsfristen, Abfindungen, Sozialplan – hol dir rechtlichen Rat, bevor du Verträge änderst.

Wenn du allein weitermachst:

  • Bau dein Angebot so, dass du es wirklich gut allein schaffst
  • Plane genug Pausen und Puffer ein
  • Nutze digitale Tools für Terminvergabe, Buchhaltung & Marketing (mehr dazu in Teil 4)

Tipp: Mach eine To-do-Liste deines alten Salonalltags – und markiere, was davon du in Zukunft nicht mehr brauchst. Das befreit!

 

  1. Verkleinern mit Stil – der neue Look für deinen neuen Raum

Weniger Quadratmeter bedeuten nicht „billiger“, sondern konzentrierter. Nutze die neue Chance für einen gestalterischen Neustart.

Überleg dir:

  • Was ist dein Stil? (clean, urban, natürlich, retro…)
  • Welche Farben, Materialien und Lichtstimmungen spiegeln dich wider?
  • Welche Einrichtung brauchst du wirklich?

Mini-Salon-Must-haves:

  • 1 Bedienplatz
  • 1 Waschplatz
  • Ein stilvoller Stauraum (z. B. Ikea-Schränke mit individueller Front)
  • Ein einladender Wartebereich (auch wenn niemand warten muss!)
  • Gute Beleuchtung (natürliches Licht + Tageslichtlampen)

Dazu ein Statement-Piece – z. B. ein Kunstwerk, ein alter Friseurstuhl oder eine besondere Tapete. Das bleibt im Kopf.

 

  1. Kommunikation mit Kund*innen – ehrlich, stolz und offen

Deine Stammkund*innen lieben dich. Sie wollen dich begleiten – wenn du sie mitnimmst.

So gelingt der Übergang:

  • Kündige den Schritt aktiv an – im Gespräch, als Brief oder Social-Post
  • Erklär, was dich bewegt hat („Ich will mir mehr Zeit für euch nehmen…“)
  • Zeig erste Einblicke in den neuen Raum („Hier entsteht mein neuer Wohlfühlort…“)
  • Mach eine Pre-Opening-Woche mit exklusiven Terminen für treue Kund*innen

Tipp: Nimm sie mit auf die Reise – via Instagram-Stories, Aushänge oder Newsletter. Je transparenter du bist, desto mehr Support bekommst du.

 

  1. Deine Zeitplanung für den Umbau

Beispiel-Zeitplan für einen reibungslosen Übergang:

Zeitraum             Aufgabe
6 Monate vorher    Konzept klären, Zahlen prüfen, neue Fläche suchen
4 Monate vorher    Mietvertrag kündigen, Gespräche mit Team & Kunden führen
3 Monate vorher    Umbau planen, Ausstattung bestellen
2 Monate vorher    neues Preissystem entwickeln, Marketing starten
1 Monat vorher      neue Website / Google-Standort einrichten, Eröffnung planen
Woche 0               Neueröffnung mit Herzblut

 

Fazit

Verkleinern ist keine Niederlage. Es ist der mutige Schritt in ein Arbeitsleben, das wirklich zu dir passt. Mit weniger Fläche, weniger Angeboten und weniger Stress – aber mit mehr Fokus, mehr Freiheit und mehr Zufriedenheit.

Wenn du loslässt, was dich nicht mehr trägt, entsteht Platz für das, was dich wirklich weiterbringt. Und das beginnt mit deiner Entscheidung.

Hier weiterführende Step by Step anleitungen für dich: DOWNSIZING

Der Weg von deinem Friseur-Unternehmen zum Topsalon erfordert Planung, Strategie, Unternehmertum und einen langen Atem. Wir helfen dir mit Strategien für deinen Salon.

 

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