So machen Sie Ihren Job krisensicher

Seien Sie kein Opfer des ökonomischen Trends, sondern gehen Sie aktiv dagegen vor. Ein 15-Punkte-Plan, wie Sie sich gerade jetzt unersetzlich machen.

Strategie 1 - Seien Sie nett
„Jeder gegen jeden" ist jetzt eine verführerische Strategie - aber letztlich die schlechteste. Am Ende mag niemand die - Verzeihung - Kollegenschweine, die Einzelkämpfer und Opportunisten. „Bestimmt, aber nett" kommt weiter. Seien Sie hilfsbereit, kommunikativ, loben Sie andere vor Publikum, vermitteln Sie Jobs und Aufträge. Je besser es Ihrem Netzwerk geht, desto mehr Business-Chancen, Joboptionen und Kontakte haben Sie selbst. Und wer weiß, wer Ihnen wann den Gefallen zurückgibt.

 

 

Strategie 2 - Schärfen Sie Ihre Marke
Wofür stehen Sie eigentlich? Self-Branding, also die Vermarktung der eigenen Person, wird für jeden von uns zur Notwendigkeit, um erfolgreich in der digitalen Wirtschaft mitzuspielen. Wer nicht gegoogelt werden kann, existiert nicht. Wer seine Stärken nicht in einem Elevator Pitch (maximal 30 Sekunden) zusammenfassen kann, ist zu langsam. Wer immer nur funktioniert, still und leise seinen Job macht, wird untergehen. Wir müssen lernen zu steuern, wie wir „als Marke" von außen wahrgenommen werden. Programmieren Sie eine eigene Website, wenn Sie nicht schon eine haben - genau hier schauen Personaler und Headhunter nach. Suchen Sie sich einen Profiprogrammierer (günstiger als man denkt und eine gute Investition), oder versuchen Sie es selbst (Dienste wie Wordpress oder Axure helfen). Nicht auf Hobbys herumreiten, sondern berufliche Stärken und Erfahrungen herausstellen. Zusätzlich einen klar strukturierten Lebenslauf aufsetzen und, falls möglich, mit Arbeitsproben ergänzen. Das Ganze darf nicht wie eine Bewerbung klingen, sondern sollte eine ausführliche Visitenkarte im Netz sein. Profile in sozialen Netzwerken mit Schwerpunkt Business (wie Xing, Linkedln oder Monster) schaden nicht. Vorsicht: Firmen sehen sich gern auch auf anderen, scheinbar privaten Netzwerken wie Facebook oder MySpace um. Verzichten Sie dort auf Fotos vom letzten Party-Exzess, präsentieren Sie sich stattdessen nüchtern und professionell.

 

 

Strategie 3 - Entspannen Sie sich
Wir leben im Augenblick, alles andere ist Illusion. Entdecken Sie Ihren inneren Shaolin. Wer immer nur übereifrig und gehetzt ist, wirkt unprofessionell, verzettelt sich, landet schlimmstenfalls im Bum-out. Gönnen Sie sich öfter mal ein Wochenende auf dem Land. Einen Abend mit Freunden in der Kneipe. Einen Sonntag auf dem Sofa mit DVD-Boxen von „Lost", „Damages", „Mad Men" - von uns aus auch „Sponge Bob", wenn das mehr Ihr Ding ist. Lesen Sie nicht nur Krisennews, vergessen Sie mal für ein paar Stunden die Arbeit. Danach kommen Ihnen garantiert wieder gute Ideen, und Sie wirken nicht mehr so angespannt.

 

 


Strategie 4 - Seien Sie kreativ
Nie ist es so einfach gewesen, Musik, Literatur oder Kunsthandwerk auf Onlinemärkten wie eBay, iTunes oder etsy.com zu verkaufen. Entdecken Sie alte Leidenschaften wieder, verdienen Sie sich ein Taschengeld neben dem Job dazu. Kündigen Sie, wenn es richtig gut laufen sollte.

 

 


Strategie 5 - Halten Sie sich fit
Würden Sie eher den ausgebrannten, dicklichen Typen mit den dunklen Augenringen feuern oder den schlanken, wachen, dynamischen? Eben.

 

 


Strategie 6 - Lassen Sie sich helfen
Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, und delegieren Sie den Rest an Menschen, deren Stundenlohn unter Ihrem liegt. Das gilt für berufliche wie private Themen. Sie leisten sich doch auch eine Putzfrau - warum also nicht auch einen persönlichen Assistenten, der unangenehme oder zeitfressende Aufgaben erledigt, wie zum Beispiel die Steuererklärung machen, Präsentationen zusammenbauen, Reisen buchen. Suchen Sie sich eine studentische Hilfskraft oder - wenn Sie selbstständig sind - einen Praktikanten. Was große Unternehmen können, können Sie auch. Oder aber Sie besorgen sich gleich einen virtuellen Assistenten - schnelles Internet, Filesharing und IPTelefonie machen die weltweiten Helferlein technisch möglich. Anbieter lassen sich auf Seiten wie elance.com, fernarbeit.net, ebuero.de, mondayworks.de finden. Achtung: Keine Firmengeheimnisse verraten! Besser private Routineaufgaben outsourcen, zu denen Sie sonst nie kommen.

 

 

Strategie 7 - Stehen Sie für sich
Die anderen sind schuld. Und der Chef. Die Sachzwänge sowieso. Alles Schwachsinn. Statt zu jammern, sollten Sie lieber Verantwortung übernehmen. Zumindest für alles, was Sie betrifft. Vorgesetzte schätzen Mitarbeiter mit einem breiten Kreuz. Natürlich gibt es Grenzen, und ausnahmsweise müssen Sie auch mal den fiesen Kollegen anschwärzen. Aber grundsätzlich gilt: In Firmen mag kaum jemand den Hut aufhaben, mit allen Konsequenzen. Wer sich das doch zutraut, ist Führungsmaterial.

 

 

Strategie 8 - Nehmen Sie mal eine Auszeit
Bis zu 1800 Euro Elterngeld für Ihre Frau. Zwei Monate länger, wenn auch Sie Vaterzeit beantragen. Noch Fragen?
Strategie 9 - Zeigen Sie Präsenz
Ihrem Chef jetzt aus dem Weg zu gehen, ist der größte Fehler, den Sie machen können. Suchen Sie stattdessen das Gespräch, ohne zu nerven. Lassen Sie sich einen Zehn-Minuten-Termin geben, for-dern Sie Feedback zu Ihrer Leistung ein, finden Sie heraus, was es für Probleme in der Firma gibt. Bieten Sie an, dafür Lösungen zu suchen, zusätzlich zu Ihren sonstigen Aufgaben (siehe Punkt 1o). Sagen Sie, dass Sie ihn über Fortschritte auf dem Laufenden halten wollen, und nehmen Sie das zum Anlass, ihn regelmäßig aufzusuchen, zum Beispiel einmal die Woche für fünf Minuten. So lernen Sie zunehmend, welche Themen ihm gerade wichtig sind. Und wie Sie mit ihm auf Augenhöhe sprechen. Nutzen Sie das - nicht sofort, aber später - für ein Karriere-Update. Fragen Sie nach Beförderung oder Benefits - noch sind Stellen und Budgets da, die es am Ende der Wirtschaftskrise vielleicht nicht mehr geben wird.

 

 

Strategie 10 - Werden Sie unentbehrlich
Bestimmt gibt es in Ihrem Unternehmen Dinge zu tun, auf die niemand Lust hat oder an die sich keiner rantraut. Das Archiv organisieren? Neukunden ansprechen? Die große Konferenz für den Herbst vorbereiten? Suchen Sie sich eine solche Aufgabe. Informieren Sie Ihren Chef, dass Sie dieses Problem angehen wollen. Erledigen Sie die Aufgabe, und zwar gründlich. Präsentieren Sie Ihrem Chef das Ergebnis. Er wird Sie lieben. Und Sie haben nicht nur Ihr Engagement bewiesen, sondern sich auch in ein Fachgebiet eingearbeitet, mit dem Sie sich künftig unentbehrlich machen. Denn wer kennt sich mit dem Archiv, dem neuen Kunden, der Konferenz am besten aus? Na also.

 

 

Strategie 11 - Seien Sie Pünktlich zu Hause
Wer immer zwei Stunden länger als seine Kollegen in der Arbeit sitzt, macht irgendetwas falsch. Arbeiten Sie effizient, und bleiben Sie nur so lang wie nötig im Büro. Regelmäßige Überstunden sind zumeist ein Zeichen von schlechter Organisation oder Überforderung.

 

 

Strategie 12 - Bleiben Sie auf dem Laufenden
Bilden Sie sich weiter. Abonnieren Sie Fachzeitschriften und Newsletter. Fragen Sie in der Personalentwicklung nach Seminaren und Ihren Chef nach dem Führungskräfte-Programm. Nehmen Sie sich zur Not auf eigene Kosten ein paar Stunden bei einem Coach (aber bitte nur mit Referenzen - in der Branche tummeln sich viele Blender). Rückt Ihr Arbeitgeber nichts raus, und haben Sie gerade kein Geld übrig: Schauen Sie sich die Vorträge von Weltklasse-Experten kostenlos online an = www.menschenimSalon.de
Strategie 13 - Probieren Sie sich aus
Ändern Sie einfach mal Ihre Gewohnheiten: Gehen Sie jeden Tag mit einem anderen Kollegen Mittagessen, und suchen Sie sie neue Hobbys, Stammbars und Lieblingsrestaurants. Vielleicht bietet sich so eine überraschende Chance, eine neue Perspektive, ein besserer Job.

 

 

Strategie 14 - Stärken Sie Ihren Eigensinn
Schwimmen Sie nicht immer mit dem Strom, sondern machen Sie auch mal unter Kollegen den Mund auf. Haben Sie eine Meinung. Niemand vermisst Mitläufer, Anpasser und Langweiler. Alle freuen sich, wenn einer die Initiative ergreift. Und wer das ist, merken schnell auch die Chefs.

 

 

Strategie 15 - Ändern Sie Ihren Alltag
Sie würden gern morgens früher aufstehen und vor der Arbeit Sport machen? Nicht mehr den ganzen Tag Kaffee trinken und abends dann Bier zum Runterkommen? Nicht mehr nur nörgeln, sondern stattdessen lieber Lösungen finden? Seien Sie kein Opfer der Umstände - tun Sie es! Inder Krise steckt eine enorme Chance, sich neu zu erfinden, die Amerikaner nennen das „Lifestyle Design". Schaffen Sie sich positive Gewohnheiten an. Lernen Sie eine neue Sportart oder eine Fremdsprache, statt jeden Abend auf dem Sofa zu sitzen. Ihr neues Selbstbewusstsein, Ihre neuen Fähigkeiten und Angewohnheiten zählen sich garantiert auch im Job aus.

 

 

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