Daniel & Peter Schwefel verraten wie es geht

Die beiden Friseure übernehmen Verantwortung. Überraschend was dabei heraus kommt

Daniel & Peter Schwefel verraten wie es geht

Verantwortung abgeben & Herausforderungen annehmen


Ein Unternehmen, drei Standorte, sieben Generationen, 219 Jahre Familiengeschichte – soweit die Fakten zu den Friseurunternehmern Daniel (41) und Peter Schwefel (65) aus Wriezen / Neutrebbin. Die beiden Friseurmeister, die das Familienunternehmen Intercoiffure Schwefel gemeinsam führen, haben gut lachen: ihnen ist der Generationswechsel vor acht Jahren erfolgreich geglückt. Die Friseure Daniel und Peter Schwefel sprechen über fließende Übergänge und klare Schnitte.

Wie war der Führungswechsel bei Ihnen?

Daniel Schwefel: „Kurz und schmerzlos (lacht) – das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. 2008 sagte mein Vater irgendwann einfach „Mach es doch allein“ Und das haben wir dann in die Wege geleitet. Ich habe Führungsseminare bei Peter Lehmann besucht, viele Weiterbildungen und Schulungen bei Wella besucht und bin dann ins kalte Wasser gesprungen. Der Wechsel war ein kleiner Bruch im Team. Denn vieles habe ich komplett anders gemacht, als meine Eltern. Mein Vater hat mir aber immer den Rücken freigehalten und stand immer zu mir. Auch wenn er abends am Tisch dann manchmal gesagt hat „Junge, das kannst du so nicht machen!“ Das rechne ich ihm hoch an.“
Peter Schwefel: „Mir war es wichtig, dass Daniel als Chef vom Team akzeptiert wird. Dazu musste er auch als der Chef vor den Mitarbeitern dastehen, das wollte ich nicht unterwandern. Klar, war das nicht immer leicht für mich, aber er hatte es da viel schwerer, wenn man ehrlich ist.“

Was fiel Ihnen beiden in der Zeit des Wechsels am Schwersten?

Peter Schwefel: „Das Loslassen. Sich nicht mehr alles, was im Salon passiert, an zu nehmen und Daniel vertrauen, dass er die richtigen Entscheidungen im Sinne des Unternehmens treffen wird.“
Daniel Schwefel: „Die neue Rolle bedeutete unglaublich viel Verantwortung und Druck. Damit musste ich zuerst zurechtkommen.“

Verraten sie uns ihr Erfolgsgeheimnis?

Daniel Schwefel: „Ganz einfach: miteinander reden! Gegenseitiger Respekt: vor dem Alter und vor der Jugend. Klare Richtlinien, Grenzen und Verantwortungsbereiche helfen und nicht nach dem Motto „Wir gucken dann mal“ agieren.“
Peter Schwefel: „Der ältere und erfahrenere muss dem Nachfolger einen Vertrauensvorschuss gewähren. Man muss den anderen machen lassen, auch wenn es Geld kostet, dann wächst das Vertrauen automatisch stufenweise, wie auf einer Karriereleiter. Und ich stehe heute noch zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Rat und Tat zur Seite. Oft sagt Daniel dann „da wäre ich nie draufgekommen!“

Was machen Sie heute anders?

Daniel Schwefel: „Friseur Schwefel steht heute für Trend und höchste fachliche Qualität. Das habe ich durch eine klare Aufgabenstruktur, geteilte Verantwortung und nicht zuletzt durch starke Partner wie Intercoiffure geschafft, die mich auf dem Weg Richtung Zukunft begleiten.“
Peter Schwefel: „Manche der Dinge, die heute einfach zum guten Ton dazu gehören, gab es gar nicht zu meiner Zeit, wie Internet, Facebook usw. Die Verantwortung und die Anforderungen an einen selbständigen Handwerker sind heute deshalb um ein vielfaches höher als noch vor 20 Jahren, das muss man einfach zugeben.“

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