Aus- und Weiterbildung im Friseurberuf

Für Friseure ist alles wichtig nur nicht das Wichtige

Weiterbildungsmöglichkeiten in der Friseurbranche

Weiterbildung ist wie eine neue Software

Kaum eine Branche bietet so vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, wie die Friseurbranche. Das Problem: Friseure gehen zu Workshops, deren Themen sie schon kennen. Vor Wissen, das sie weiterbringt, haben die meisten Angst - also wird es ignoriert! sagt Hannes Friedl, Friseurcoach und Unternehmensberater.

Wie war Ihr Januar? Haben Sie Ihre Planzahlen erreicht, oder müssen Sie im Bereich Mitarbeiter oder Marketing nachhalten, damit das neue Jahr besser weitergeht, als es begonnen hat? Bald kommt für die meisten die große Steuerzahlung: Haben Sie in den letzten Monaten Rücklagen geschaffen, damit Sie nicht wieder tief im Dispo stecken bleiben? Ihre Mitarbeiter hängen gedanklich noch im letzten Jahr und sind sich der neuen Aufgaben für das neue Jahr noch nicht ganz bewusst? Dann sollten Sie schleunigst anfangen, strategische Gespräche zu führen, um auch den letzten in Ihrem Team aufzuwecken... Das sind nur ein paar Themen, mit denen Sie sich möglicherweise konfrontiert sehen und die Sie als Unternehmer praktisch täglich betreffen.

 

Wie? Sie wissen nicht, wie Sie´s anpacken sollen?

Das haben Sie doch 1986 im eineinhalbstündigen Meisterschulenkursmal gelernt... Das „Ich weiß nicht, wie man das macht", ist inzwischen fast eine Standardaussage geworden in unserer Branche. Erschreckend deshalb, weil die meisten von Ihnen ja durchaus auf Schulungen, Workshops und Seminare gehen. Lieferanten bieten ja an allen Ecken und Enden und permanent etwas Neues an. Trendschulungen, Schneidekurse, Färbeworkshops, ja ab und zu sogar ein lieferantengefärbtes Motivationsseminar, bei dem Sie sich wieder pushen lassen können. Klasse eigentlich! Es gibt nur einen Pferdefuß dabei: Wenige dieser Seminare bringen Friseure wirklich weiter. Nicht weil die Seminare schlecht sind, sondern weil sie auf einer Ebene ansetzen, die ausschließlich Ihre handwerkliche Arbeit betreffen. Das ist gut, aber eben nur eine kleine Seite des unternehmerischen Erfolgs, quasi die „Software". Und wo diese Software auf eine betriebliche Hardware prallt, in dem sie sich voll entfalten kann, dort ist auch Erfolg. In den meisten Fällen aber, ist die Hardware, also Ihr Betrieb, kaufmännisch, marketing- und personalführungstechnisch entweder auf dem Stand von vor dem Krieg, oder noch gar nicht ans Stromnetz angeschlossen. Und wenn man das neue „Windows 7" auf einen Rechner spielen möchte mit zu wenig Speicher oder einer hoffnungslos veralteten Mutterplatine, dann läuft das Ding superlangsam oder eben gar nicht mehr. Verstehen Sie mich nicht falsch: Sie machen einen tollen Job und in den meisten Fällen arbeiten Sie hart an Ihrem Erfolg. Nur, wenn Sie zu wenig wissen, um Ihren wirtschaftlichen Erfolg zu steuern, oder sich aus Faulheit komplett in die Hände Ihres Steuerberaters begeben, und sich dann wundern, warum unterm Strich nichts übrig bleibt, dann ist Ihnen halt nicht zu helfen. Wenn Sie dann noch wie der Hamster im Rad zu rennen anfangen und von einem Haarschneidetraining zum anderen laufen, weil Sie denken, es fehlt Ihnen an Motivation, dann riskieren Sie täglich Ihre Existenz. Was vorne reinkommt, geht hinten nur dann wieder raus, wenn man sich nicht auskennt um gute Entscheidungen zu treffen, die das verhindern.

 

Weiterbildung ncht dem Produkt Lieferanten überlassen

Andere wiederum übergeben ihr Schicksal komplett ihrem Lieferanten. Auch das ist gefährlich, denn sobald Sie Ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, sind Sie sowas von out und stehen allein auf weiter Flur. Wer dann noch bei Ihnen ist? Na klar: Ihre Wissenslücke! Was ich damit sagen will? Wer sagt, ich kann´s nicht, oder ich hab´s nicht gewusst, ist bei Misserfolg im Betrieb genauso schuldig, wie ein Autofahrer, der sich bei 2,0 Promille ohne Führerschein fahrend nicht mehr an die Radarfalle erinnern kann, in die er mit 180 Sachen innerorts hineingerauscht ist. Besser ist´s allemal auf exzessiven Alkohol zu verzichten, den Führerschein zu machen und sich dann entsprechend ausgebildet in den Strassenverkehr zu wagen. Sie werden jetzt sagen, „meinen Führerschein mache ich doch im Meisterkurs". Das ist grundsätzlich auch richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Zum einen, weil die meisten Schulen qualitativ das nicht halten, was der Titel verspricht und zum anderen, weil es beim Meisterkurs eigentlich nicht um den Titel geht, sondern um das damit verbundene Wissen. Katastrophal die Auswirkungen, wenn man bedenkt, was passiert, weil man in der Meisterschule nicht aufgepasst hat. Im schlimmsten Fall jahrzehntelanger Misserfolg und Existenzängste! Ok, oft passiert das auch trotz Aufpassen. Wie gesagt: die Schulen halten oft nicht das, was der Titel verspricht... Also geben Sie sich doch mal einen Schubser und haben Sie keine Angst, auch mal ein Seminar zu besuchen, in dem es nicht um Ihr liebstes Hobby geht.

 

Der Umgang mit Zahlen, so blöd das klingt, macht wahnsinnig Spaß

Es bringt eine enorme Freude, das eigene Geschäftsjahr zu planen und zu wissen, wo man Ende des Jahres steht, wie viel Geld man verdient hat und was man tun kann, damit es mehr wird. Es bringt gewaltige Sicherheit, wenn man weiss, wie man Mitarbeiter anpacken muss, damit sie motivierter, erfolgreicher und besser arbeiten und dabei noch mehr ins Team einbringen, als bisher. Es ist der Hammer, wenn man sich vor der großen Abbuchung des Finanzamts nicht fürchten muss, sondern nur ärgern! Man hat sich ja vorbereitet! Es ist klasse und macht Spaß, wenn man weiß, wie PR funktioniert und Werbung günstig und erfolgreich gemacht werden kann. Machen Sie doch mal Schritte ins Unbekannte. Lernen Sie, wie schnell Licht ins Dunkel kommt, wenn man weiß, wie die Grundregeln Ihres Betriebs funktionieren. Und wie geil der Erfolg ist, wenn man ihn selbst hervorgerufen hat. Mit tollen Frisuren und cleverem Wirtschaften. Dass Seminare einen Heidenspass machen können, in denen es nicht in erster Linie ums Haareschneiden geht, das glauben Sie erst, wenn Sie mal eines besucht haben...

 

Seminare und Schulungen die alle Weiterbringen

Wer sich heute entscheidet, dass es morgen besser werden soll und beschließt, sich nicht mehr wie bisher auf den Zufall dabei zu verlassen und LERNT um zu TUN, der ist übermorgen ein toller Unternehmer. Viele Friseure benutzen Seminare aber ausschließlich dafür, eine Ausrede zu haben, dass es nicht funktioniert. Nach dem Motto: Ich war ja auf dem Seminar, aber gebracht hat´s nichts. Das ist dann genauso, wie wenn einer mit Führerschein mit 2,0 Promille mit 180 Sachen in die Radarfalle rast. Also einfach noch blöder, denn dieser Fahrer kann sich nicht dahinter verstecken, dass er eventuell die Regeln nicht gekannt hat. Das Jahr ist noch jung. Es ist nicht zu spät für Vorsätze. Höchste Zeit, ein Profi zu werden! Sehen Sie Ihren Betrieb wie ein Instrument, das Sie täglich spielen. Das will auch nicht nur erlernt sein, sondern man muss üben und sich neue Techniken aneignen. Fast wie beim Haareschneiden...

Machen Sie endlich Seminare und Schulungen, die Sie wirklich weiterbringen. Sie waren ja als Kind auch nicht zehn Jahre lang in der Grundschule. Verstecken Sie sich nicht hinter Ihren Wissenslücken, sondern füllen Sie sie! Suchen Sie gute Hardware-Seminare nicht bei Ihren Lieferanten, denn die verdienen daran nichts. Lassen Sie die die Software machen. Vielleicht erkundigen Sie sich im Laufe der nächsten Monate einfach mal, was Ihre Innung so anbietet in dieser Richtung. Übernehmen Sie doch endlich Verantwortung für sich, Ihren Betrieb und Ihre Mitarbeiter und machen Sie ERFOLG!

Herzlichen Gruss,


Hannes Friedl

 

Bitte stimmen Sie der Cookie Verwendung, zu Ermöglichung bestimmter Funktionen und zur Verbesserung unseres Angebotes zu. Informationen Cookies/­Datenschutz Ich stimme zu